Theater Die örtlichen Laiendarsteller präsentieren heuer ein Lustspiel - an vier Abenden.
Nurn — "Vorhang auf und Bühne frei" heißt es am Freitag, 27. Februar, und dann noch an drei weiteren Abenden, bei der Nurner Theatergruppe mit dem Lustspiel "Die Gedächtnislücke". Wie von den Nurnern Laiendarstellern in den vergangenen Jahren praktiziert, so wird es auch diesmal im Mehrzweckhaus erneut zu erheiternden, vergnüglichen und unterhaltsamen Stunden kommen. Es wird also wieder Angriffe auf die Lachmuskeln geben.
Der vergessene Hochzeitstag Das Theaterstück handelt von einem stressgeplagten Gemeindeoberhaupt (Darsteller ist Dieter Sonntag), der sich sehr schnell aufregt und alles zu Herzen nimmt. Allerdings wandelt er sich im Laufe des Schwanks aufgrund einer Gedächtnislücke äußerst grundlegend. Der Ortsvorsteher ist allerdings zunächst vom Pech verfolgt.
So vergisst er zunächst den Hochzeitstag und muss sich die Vorwürfe seiner sehr bestimmenden Frau (Veronika Müller) anhören. Dann kreuzt bei ihm, wie an jedem Tag, das etwas überspannte Ehepaar Silberstein auf, um sich über den krähenden Hahn, die probende Blaskapelle und die läutenden Kirchturmglocken zu beschweren. Hierbei ist in das Kostüm der vornehmen, resoluten und beherrschen Frau Nadine Dehmel geschlüpft. Ihr Mann, der voll unter dem Pantoffel steht, wird von Josef Sesselmann dargestellt, dessen Erscheinen auf der Bühne leicht für ein Kranklachen sorgen könnte.
Der Bürgermeister ist zwar bereit, in allem nachzugeben, aber wie soll er einem Hahn das Krähen verbieten? Die Glocken hingegen will er eigenhändig abhängen.
Der Versuch geht allerdings daneben und der Gemeindepräsident erhält einen Schlag auf den Kopf, der ihm das Gedächtnis für die vergangenen fünf Jahre raubt. Diese Situation nützt der gerissene Amtsdiener (Markus Merkl), der jeder Arbeit aus dem Weg geht, geschickt aus. Zunächst sorgt das Schlitzohr für seine Beförderung.
Lage eskaliert Dann löst er die Probleme der Silbersteins auf seine Weise. Auch die Sekretärin (Verena Wunder) trägt mit einer Heiratsanzeige dazu bei, dass die Lage in der Amtsstube kurzerhand eskaliert. Und damit auch alle im Dorf erfahren, was sich dort abspielt, erkauft sich die Schwatzbase Emma (Gerlinde Sonntag) vom Lädchen nebenan die jeweils neuesten, aber nicht unbedingt zutreffenden Gerüchte mit kleinen "Geschenken".
Die versetzte Lehrerin In einer weiteren Rolle
ist Andres Deuerling als ein energischer und aufbrausender Vorsitzender der Musikkapelle und des Kleintierzuchtvereins zu erleben. Erstmals mit von der Partie ist Maria Hönick, die eine heiratswillige, aber auch schüchterne Frau spielt. Hönick ist in zweierlei Hinsicht eine "Neue". Sie steht nämlich nicht nur in Nurn erstmals auf der Bühne, sondern sie ist auch eine "Neubürgerin", denn erst im August des vergangenen Jahres hat sie mit ihrem Mann Florian im Steinwiesener Ortsteil eine neue Heimat gefunden. Im Zuge ihrer Versetzung als Lehrerin an die Gottfried-Neukam-Mittelschule in Kronach ist sie auf der Suche nach Wohnraum in Nurn fündig geworden. Nun wohnt das Ehepaar Hönick im Haus des Vaters der Theatervereins-Vorsitzenden Gerlinde Sonntag. Bei einer ersten Plauderei ging es auch um das kulturelle Leben im Ort.
Dabei fiel Gerlinde Sonntag ein, dass sie für das neue Theaterstück nach einem Ausfall noch einen männlichen Darsteller benötigt. Florian Hönick lehnte zwar dankend ab, nicht aber seine Frau. Es dauerte nicht lange und schon war für die 31-Jährige eine Rolle gefunden.