Für ihr Wasser müssen die Kunreuther tiefer in die Tasche greifen

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Konrad Ochs
Konrad Ochs

von unserem Mitarbeiter Franz Galster Kunreuth — Das herausragende Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung in Kunreuth war die Festsetzung der neuen Wasser- und Kanalgebühren. Die E...

von unserem Mitarbeiter Franz Galster

Kunreuth — Das herausragende Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung in Kunreuth war die Festsetzung der neuen Wasser- und Kanalgebühren.
Die Erhöhung der Wassergebühren von 1,20 Euro auf 1,64 Euro zuzüglich MwSt. und der Kanalgebühren von 1,68 Euro auf 2,70 Euro brutto verursachte selbst den Gemeindevertretern heftige Bauchschmerzen. Geschäftsführer Karl Heinz Dittrich hatte eine Menge Erklärungsbedarf zu stillen. Das aber gelang nicht in letzter Konsequenz. Die Kalkulation der Preise erfolgt alle vier Jahre. Rein rechnerisch ist beim Wasserbezug zunächst ein neuer Preis von 1,43 Euro ermittelt worden.
Bürgermeister Konrad Ochs (CSU/Bürgerblock) verwies auf nicht vorhersehbare Unterhaltskosten wie den Strom für die Bestrahlungseinrichtung oder auch im Personalbereich. Diese Kosten haben laut Ochs im Zeitraum von 2011 bis 2014 eine Unterdeckung verursacht.


Erhöhung um 37 Prozent

Da der Betrieb kostenneutral - ohne Gewinn und Verlust - laufen muss, musste die Unterdeckung im Preis berücksichtigt werden. Dies führte am Ende zu einer einstimmig angenommenen Erhöhung um rund 37 Prozent auf 164 Euro.
Gemeinderat Edwin Rank (CSU/Bürgerblock) wollte dies aber partout nicht verstehen. "Wenn man doch im Laufe der langen Spanne die Abweichung erkennt, warum wird da nicht früher reagiert", fragte er. Dann wäre jedenfalls die Erhöhung moderater ausgefallen.
Dittrich verwies auf "Ausschläge", die man nicht im Griff haben könne. Außerdem könne man nicht bei jeder Abweichung nach oben oder unten einen neuen Preis festsetzen. Die Ausschläge würden außerdem bei kürzeren Phasen noch drastischer ausfallen.
Sogar noch happiger kam es dann bei der Betrachtung der Abwasserkosten. Sie stiegen um 60 Prozent. Für den Zeitraum zwischen 2011 und 2014 stehen 363 505 Euro Einnahmen 476 110 Euro Ausgaben gegenüber.


Eine Gegenstimme

Aufgrund der entstandenen Unterdeckung landete der Preis letztlich bei künftig 2,70 Euro brutto und wurde mit einer Gegenstimme verabschiedet.
Ein Problem ist in diesem Zusammenhang auch das Einkanalsystem in den Orten. So fließt Regenwasser und Abwasser der Haushalte zusammen in die Kläranlage nach Forchheim, was die Kosten nach oben treibt.