Friesen feiert Patronatsfest

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Die in Sandstein gehauene Rundbogen-Verkleidung in der Friesener Kirche spannt einen Bogen vom Paradies bis in unsere Zeit. Foto: Heike Schülein
Die in Sandstein gehauene Rundbogen-Verkleidung in der Friesener Kirche spannt einen Bogen vom Paradies bis in unsere Zeit. Foto: Heike Schülein

Kirche  Am Wochenende findet im Kronacher Stadtteil Friesen rund um die Pfarrkirche St. Georg die sogenannte Göringkerwa statt.

Friesen — Der Sage nach soll Ritter Jörg von Zeyern an der Stelle der heutigen St.-Georgs-Kirche eine Holzkapelle errichtet haben. Urkundlich erwähnt wird ein Gotteshaus in Friesen erstmals 1434. Eine erste Erweiterung nach Westen erfolgte 1551. Umfangreiche Bauarbeiten fanden 1645 statt. 1648 kam an der Südseite des alten Kirchenschiffes das Treppentürmchen dazu. Ein neuer Anbau folgte 1755, die Schieferbedeckung 1841. Letztmalig wurde das Langhaus 1923 erweitert.

Neubau 1972 eingeweiht

Das Gotteshaus musste 1971 einem Neubau weichen. Dabei wurde das Kirchenschiff samt Umfassung abgerissen. Nur der Turm - das älteste Gebäude von Friesen - blieb erhalten. Die neue Pfarrkirche entstand nach den Plänen des hiesigen Architekten Joseph Wicklein und wurde am 8. Oktober 1972 konsekriert. Geweiht ist sie dem heiligen St. Georg, der nach der Legende als ein hochgestellter Soldat um 303 den Märtyrertod erlitten haben soll.
Besondere Verbreitung hat die Drachentöter-Legende Georgs gefunden. Er habe erlebt, wie viele Bekehrte durch die Verfolgungen unter Kaiser Diokletian wieder ungläubig geworden seien. Daraufhin habe er seinen Besitz den Armen gegeben und die christliche Lehre gepredigt. Nach seiner Verhaftung habe er zahllose Martyrien durchstehen müssen. Zuletzt sei er durch die Stadt geschleift und enthauptet worden. Der Heilige zählt zu den 14 Nothelfern und ist der Schutzpatron verschiedener Länder, (Adels-)Familien, Städte und Ritterorden.
Die neue Kirche wurde bewusst schlicht gehalten und mit einfachsten Materialien ausgeführt. Dadurch soll zum Ausdruck kommen, dass nicht das Gebäude die eigentliche Kirche ist, sondern die darin versammelte Gemeinde.
Beim Neubau wurden im Turm wertvolle gotische Wandmalereien entdeckt, die mit 13 Farbschichten übertüncht waren. In mehrjähriger Arbeit erfolgte mit einer Fläche von 100 Quadratmetern eine der größten Freskenfreilegungen im deutschen Raum. In 18 Bildern sind Georgs Sieg über den Drachen und sein Martyrium dargestellt.
Zudem wurde am Chorbogen die Darstellung eines Jüngsten Gerichts freigelegt. Der Bogen mit der künstlerischen Darstellung der Heilsgeschichte in der Sandstein-Verkleidung ist das prägende Verbindungselement zwischen Kirchenschiff und Turm. Als Entstehungsjahr wird 1490 angenommen.
Gut möglich, dass sie aus der Werkstatt von Hans Maler von Kronach stammen. Es könnte sich um ein Jugendwerk von Cranach handeln.
Bestens gerüstet für das Patronatsfest sind vor allem die örtlichen Gaststätten, die ihre Besucher mit dem traditionellen Speisenangebot verwöhnen werden.
Ein bunter Vergnügungspark lädt zum Verweilen und gemütlichen Beisammensein ein.

Morgen Komplet

Bereits am morgigen Freitag erfolgt um 19.30 Uhr mit der Komplet die Einstimmung. Der Festgottesdienst beginnt am Sonntag um 8.45 Uhr. Er wird musikalisch umrahmt vom Kirchenchor sowie den St.-Georgs-Bläsern Friesen. hs