Frensdorf setzt auf risikoärmere Variante

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"Wie lange hält dieser Trend noch an?" Die Frage konnte den Räten in der Gemeinderatssitzung niemand beantworten. Bürgermeister Jakobus Kötzner (AWL) stellt...

"Wie lange hält dieser Trend noch an?" Die Frage konnte den Räten in der Gemeinderatssitzung niemand beantworten. Bürgermeister Jakobus Kötzner (AWL) stellte das Gremium vor die Entscheidung, ob das künftige Baugebiet Kerntner Feld 4 in einem Stück oder in zwei Abschnitten erschlossen werden soll. Laut Planung geht es beim vierten Bauabschnitt des Kerntner Felds um insgesamt 42 Baugrundstücke. Aufgeteilt könnten Bauabschnitte mit 27 und mit 15 Parzellen gebildet werden.
Die Ratsmitglieder machten sich die Entscheidung nicht leicht. Bislang gab es eine rasante Entwicklung im Baugebiet Kernter Feld: Der Bauabschnitt zwei sei komplett verkauft und schon weitgehend bebaut, berichtete Kötzner. Im Bauabschnitt drei sind von 19 Grundstücken, die von der Gemeinde angeboten werden konnten, bereits 13 verkauft, weitere reserviert. Lediglich für zwei Grundstücke gebe es bislang keine Reservierung. Auch für diesen dritten Bauabschnitt lägen bereits vier Bauanträge zur Genehmigung vor.


Hält der Boom an?

Die Planung für den vierten Bauabschnitt wurde vor einiger Zeit überarbeitet. Die Grundstückszuschnitte hatte die Gemeinde damit auf 450 bis 650 Quadratmeter verkleinert. Zweiter Bürgermeister Norbert Neundorfer (CSU/FBG) plädierte in der Diskussion "für den großen Wurf". Die Nachfrage sei da, fand Neundorfer. Er vertraue auf den guten Ruf der Gemeinde und das Verhandlungsgeschick des Bürgermeisters. Denn Kötzner habe er die Grundstück bislang frei Hand und ohne jegliche Werbung verkauft.
Bedenken, "ob dieser Boom so anhält", hatte Günter Diller (AWL). In der Gesamtwirtschaft wären rückläufige Bewegungen zu erkennen. Ihn beschäftigte die Frage "Wie lange bleiben wir auf den Grundstücken sitzen und müssen das finanzieren". Etwa 1,5 Millionen Euro müssten für die Erschließung des gesamten Gebietes vorfinanziert werden. Diller fürchtet, dies würde den Haushalt zu sehr belasten. Hingegen sei es ein Leichtes, in einem Jahr den Abschnitt 4 b anzugehen. Da die Planung für das gesamte Areal stehe, müsse man nicht mehr groß diskutieren.
Beim dritten Bauabschnitt habe es eine Warteliste gegeben, erklärte Bürgermeister Kötzner. Doch die sei inzwischen "abgearbeitet". Die Abstimmung fiel dann doch etwas überraschend aus: Neun und damit die Mehrheit der Räte (bei vier Gegenstimmen) entschieden sich für die risikoärmere Variante. Das heißt, dass zunächst die 27 Parzellen erschlossen werden. Bei diesem Areal muss laut Kötzner mit vier Grundstückseigentümern verhandelt werden. Ob und wieviele Grundstücke dann in Privateigentum bleiben, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Das Bamberger Tiefbaubüro Weyrauther wurde mit der Vorbereitung der Ausschreibung beauftragt.
Wie Bürgermeister Kötzner weiter erklärte, sollen auch in den kleineren Ortsteilen Bauplätze geschaffen werden, um zumindest den örtlichen Bedarf zu decken.