Frankenwaldgruppe hofft als "Härtefall" auf Sanierungsförderung

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Veronika Schadeck Es bewegt sich einiges in der Frankenwaldgruppe (FWG). Es wird geplant und gebaut. Einen Übersichtsplan gab es am Freitag bei der Verbands...

Veronika Schadeck

Es bewegt sich einiges in der Frankenwaldgruppe (FWG). Es wird geplant und gebaut. Einen Übersichtsplan gab es am Freitag bei der Verbandsversammlung im Gebäude der FWO. Der Vorsitzende Jürgen Baumgärtner hat dabei ein ehrgeiziges Ziel vor Augen: Bis 2019 soll die Erneuerung der Fernleitungen abgeschlossen sein.
Gleichzeitig sollen auch die Ortsnetze saniert werden. Derzeit werden alle 38 Ortsnetze überprüft. Saniert werden soll dort, wo Rohrbrüche verstärkt auftreten. In diesem Jahr waren es bisher 32.
Zudem will man im Zuge von Straßensanierungen die Wasserleitungen gleich mit erneuern. Eine enge Kooperation mit den Gemeinden und dem staatlichen Bauamt sei daher notwendig. Wie bereits bekannt, strebt Baumgärtner die Anerkennung der FWG als "Härtefall" an, um 50 Prozent der Invesitionskosten gefördert zu bekommen. Da die Staatsregierung Ergebnisse sehen wolle, sei jetzt Eile geboten.
Baumgärtner geht mittlerweile von 100 Millionen Euro Sanierungskosten aus. "Da macht es schon einen Unterschied, ob die Bürger 50 Prozent oder die gesamte Summe aufbringen müssen."


"Dann gibt es einen GAU"

Der Steinwiesener Bürgermeister, Gerhard Wunder, mahnte anhand der laufenden und bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen die Kosten an. Wenn das mit dem Härtefall schiefgehen sollte, "gibt es einen GAU!"
Zudem sprach er das Problem der Gemeinden an, in ihren Kommunen unterschiedliche Wasserversorger und somit unterschiedliche Wasserpreise zu haben. Außerdem hielt er eine Anpassung der Satzung für erforderlich sowie eine neue Beitrags- und Gebührenkalkulation.
"Es gibt keine Alternative zum eingeschlagenen Weg", betonte Baumgärtner. Die Gemeinde Wilhelmsthal bezeichnete er als "tickende Zeitbombe". Wenn in dieser Kommune die Hauptwasserleitung "reiße", dann haben die Bürger zwei Wochen kein Wasser. "Ich habe manchmal den Eindruck, einige verschließen die Augen vor den Tatsachen!"
Was die Gebührenkalkulation betreffe, so konnte diese nicht zuletzt wegen fehlendem Personal durchgeführt werden. Wunder schlug vor, dass sich Mitarbeiter aus den Verwaltungen für die Bewältigung der Aufgaben der FWG mit einzubringen. Auch wenn die Bürgermeister dies bisher abgelehnt haben: "Wir müssen nochmal darüber reden!"
Der Geschäftsführer der FWO, Markus Rauh, wies auf einen immens hohen technischen Aufwand der über 60 Jahre alten Wasserleitungen hin. Wilhelmsthal bezeichnete er "als höchst kritisch". Sowohl er als auch Baumgärtner sind zuversichtlich, von der Bayerischen Staatsregierung als Härtefall anerkannt zu werden.
Beim Thema Löschwasser hatte es bereits zuvor Bedenken gegeben, dass die FWG diese kommunale Aufgabe in einzelnen Gemeinden mit übernehmen könnte. Christian Beierkuhnlein stellte klar, dass der Zweckverband 48 Kubikmeter pro Stunde ohne Mehrkosten für den Löschwasserbedarf zur Verfügung stellen könnte. Diese Menge sei nötig, um die Fließgeschwindigkeit des Wassers zu erhalten, um Ablagerungen zu vermeiden. Den restlichen Bedarf müsse jede einzelne Kommune aufbringen.
Den Zuschlag für die Planung der Sanierung des Giftinger Ortsnetzes erhielt in der Sitzung die Ingenieurgemeinschaft SRP/Gau/plafog.