Interesse an Antworten zu 5G gering

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Die Firmen brauchen schnelles Internet. Die Jugend will Videos ohne Unterbrechung schauen. Und nicht zuletzt der Digitalunterricht während der Corona...

Die Firmen brauchen schnelles Internet. Die Jugend will Videos ohne Unterbrechung schauen. Und nicht zuletzt der Digitalunterricht während der Corona Pandemie hat es deutlich gezeigt: Der Bedarf an 5G ist immens. Und doch wird der neue Mobilfunkstandard gerade kontrovers diskutiert, wenn neue Standort gesucht oder 5G Mobilfunkantennen an bestehende Standorte angedockt werden.

Jeder will schnelles Internet, doch keiner will 5G – aus gesundheitlichen Gründen. Doch: „Wir haben die Verpflichtung. Gerade im ländlichen Raum gibt es einen großen Nachholbedarf an Versorgung“, sagt Thomas Lichtenberger von Telefonica (o2). Um Fragen von der Funktionsweise eines Funkmasts bis zu den Regeln für Mobilfunknetze zu beantworten, organisierte die Dialoginitiative „Deutschland spricht über 5G “ Aufklärungsveranstaltungen im Landkreis. Zum Beispiel in der Lillachtalhalle in Weißenohe .

Zunächst kein Interessent

Ob es an der frühen Uhrzeit lag oder daran, dass 5G im Landkreis kein Thema ist – in der ersten Stunde war ist außer dem Hausherren, Bürgermeister Rudolf Braun , kein einziger Besucher gekommen.

Doch was ist 5G ? Es sei die effiziente Fortsetzung von 4G und die Frequenz, die im digitalen Fernsehen frei geworden ist. Eine lang bekannte und gut untersuchte Frequenz, weiß O2-Mann Lichtenberger. Die Frage der Gesundheit stelle sich nicht. Das sei ähnlich wie die Frage, ob ein Auto der Marke BMW gesünder sei als ein Opel ?

Der Unterschied sei, dass mit derselben Energiemenge hundertmal so viele Daten übertragen werden wie bei 4G. „Mobilfunk ist gut untersucht. Weltweit wurden Milliarden in die Forschung gesteckt“, sagt Lichtenberger. Dass die Netzbetreiber wahllos Standorte bauen, stimme nicht. „Das kostet viel Geld“, erklärt Lichtenberger, weshalb an bestehenden Standorten aufgerüstet würde.

Für Diskussionen sorgt das, wenn die Standorte in der Nähe von Schulen oder Kindergärten sind. Aber „es gibt keine besonders empfindliche Stellen“, sagt Lichtenberger. Es gebe Standorte direkt auf Schulen oder neben Kitas. Die Strahlung wurde nachgemessen. „Es kommt kaum etwas an, sondern geht drüber“, sagt Lichtenberger.

Die gesundheitliche Unbedenklichkeit bestätigt auch das Bundesamt für Strahlenschutz , das ebenfalls mit einem Informationsstand in der Lillachtalhalle informierte. „Solange die Grenzwerte eingehalten werden“, sagt Marcus Kornek.

Grenzwert weit unterschritten

Ein Messgerät haben Marcus Kornek und Florian Kohn vom Strahlenschutz dabei. Auch ein anderes Gerät, auf dem aufgezeichnet ist, wie viel Strahlung der Nutzer bei den unterschiedlichen Geräten ausgesetzt ist. Beim Hören eines Radiosenders beispielsweise. „Der Grenzwert ist bei 61 Volt pro Meter“, sagt Kornek. Die Werte auf dem Messgerät jedenfalls zeigen 0,001 an, weit unter dem Grenzwert.

Der Landkreis jedenfalls ist sich sicher. „Wir brauchen 5G “, sagt Kerstin Modro vom Wirtschaftsstandort Landkreis Forchheim. Wofür? „Für Echtzeitübermittlung ist 5G notwendig“, meint sie, und nennt das Landkreisprojekt „FOR 5G “ als ein Beispiel. Hinter der Abkürzung versteckt sich der digitale Baum, der in der Obstversuchsanlage in Hiltpoltstein steht und per Drohne abgeflogen wird. Anhand der Bilder in Echtzeit erfahren die Landwirte den idealen Zeitpunkt für die Ernte, den Pflanzenschutz oder Schädlingsbekämpfung. 5G ist eben doch das Thema.