Hält der Bus auf der Straße?

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An der Haltestelle Raiffeisenstraße (l.) muss nach dem geplanten barrierefreien Ausbau der Bus auf der Fahrbahn der Hauptstraße halten.
An der Haltestelle Raiffeisenstraße (l.) muss nach dem geplanten barrierefreien Ausbau der Bus auf der Fahrbahn der Hauptstraße halten.
Foto: Karl Heinz Wirth

Der barrierefreie Ausbau der Haltestellen wird in Dormitz dafür sorgen, dass die Linienbusse auf der Hauptstraße stoppen müssen. Gibt es vielleicht doch noch eine Alternative?

Barrierefreie Bushaltestellen sollen künftig das Ein- und Aussteigen in die Linienbusse in Dormitz an vier Stellen leichter machen. Im Bereich der Hauptstraße werden an der Erleinhofer Straße und Raiffeisenstraße die vier vorhandenen Haltestellen in beide Fahrtrichtungen ausgebaut, zwei davon in Richtung Neunkirchen am Brand und die anderen zwei in Richtung Erlangen.

Wie Bürgermeister Holger Bezold (FW) erklärt, möchte man die gesetzliche Vorgabe bis Januar 2022 für den öffentlichen Personennahverkehr erreichen. Das Planungsbüro Weyrauther stellte im Gemeinderat die Planung vor. Sie bildeten das Optimum des Haltestellenausbaus. Eine Kostenschätzung liegt bei 392 646 Euro. Der Kostenanteil der Gemeinde beträgt 181 373 Euro.

Alle vier Haltestellen werden mit einem geraden, 19 Meter langen Bordstein für 18-Meter-Gelenkbusse sowie Schleppkurven ausgebaut. Weiter sind Fahrgaststände geplant, deren genaue Lage und Größe noch festgelegt werden, erklärt Brust.

Querungshilfe wird nicht verlegt

Eine geforderte Verlegung der Querungshilfe am nördlichen Ortsausgang um zehn oder 50 Meter ist schwierig, da die Linksabbiegerspur in die Erleinhofer Straße verkürzt wird und eine Verlegung der Querungshilfe Richtung Neunkirchen sich dann bei der Brandbachbrücke befinden würde. Somit wäre eine gefahrlose Überquerung zur Bushaltestelle nicht mehr gegeben.

Bei der Haltestelle Raiffeisenstraße gestaltet sich der Umbau schwieriger. Denn auf der Westseite muss der Bus in Richtung Erlangen zum Ein- und Aussteigen künftig auf der Fahrbahn halten. Die örtlichen Gegebenheiten lassen einen Ausbau wie bei der Erleinhofer Straße nicht zu. Trotz der verkürzten Länge von 16,5 Metern sind alle Türen barrierefrei erreichbar. Eine Querungshilfe sei nicht möglich, da die bestehende Straßenbreite dies nicht zulasse.

Die Planung im Bereich Raiffeisenstraße wurde von Christoph Schmitt ( CSU ) äußerst kritisch gesehen. Er lehnte den Vorschlag des Planungsbüros ab, da mit dem Halten auf der Fahrbahn der fließende Verkehr ausgebremst und lange Staus produziert würden. Das Planungsbüro sowie Fachbehörden sollten prüfen, ob es nicht andere Alternativen gebe.

Bürgermeister Bezold gab zu bedenken, dass die Zeit drängt. Alle beteiligten Fachbehörden und Planungsbüro hätten unterschiedliche Möglichkeiten geprüft und das Optimale vorgestellt. „Wir wollen alle Tempo 30 in der Hauptstraße und lehnen nun den Vorschlag des Planungsbüros ab, damit der Verkehr nicht ausgebremst wird?“, fragte Bezold. Der Gemeinderat billigte die Planung mit 12:0 Stimmen und beauftragte das Planungsbüro zu prüfen, die Haltestelle auf der Westseite weiter in Richtung Raiffeisenstraße zu verlegen.