Grundschulneubau in Neunkirchen am Brand kostet 26,7 Millionen Euro

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Der spannendste Punkt der Gemeinderatsitzung in Neunkirchen war die Kostenprognose der Architekten Bayer und Obel für den Grundschulneubau. Sie kommen...

Der spannendste Punkt der Gemeinderatsitzung in Neunkirchen war die Kostenprognose der Architekten Bayer und Obel für den Grundschulneubau. Sie kommen auf einen Gesamtbetrag von 26,7 Millionen Euro für einen Gebäudekomplex mit fast 8000 Quadratmetern, der ein Drittel größer ist als die bisherige Schule . An Förderung ist eine Summe zwischen zehn und zwölf Millionen Euro zu erwarten.

Armin Spatz ( CSU ) sprach von „ehrlichen Zahlen“. Und Bürgermeister Martin Walz ( CSU ) sagte: „Wir finanzieren ein Generationenprojekt.“ Ganz so hoch hat er wohl die Kostensteigerung nicht erwartet, stand doch bei der Machbarkeitsstudie durch die Berliner Fachleute „Die Baupiloten“ eine Summe von etwa 21 Millionen im Raum. Damals aber waren weder eine Doppelturnhalle in Versammlungsqualität noch ein Gebäudeteil für die Musik oder eine Hausmeisterwohnung im Gespräch.

„Ich möchte eine Schule für das 21. Jahrhundert“, hatte Walz vorgegeben und damit auch die Meinung aller Ratsfraktionen getroffen. Walz warnte aber auch gleich: „Wenn wir weiter so haushalten, werden wir uns die Schule nicht leisten können.“ Er kündigte bereits an, dass sich im Juni der Hauptausschuss mit der Gegenfinanzierung befassen werde.

Geschlossen votierte der Rat für eine kompakte Bauvariante, die mit einem Aufzug und einem Treppenhaus auskommt. Die Turnhalle liegt dabei auf der Parkplatzseite und daneben der Bau für die Jugend- und Trachtenkapelle.

Im Erdgeschoss des winkeligen Hauptbaus werden sich die Mensa , die Schulverwaltung und die Werkräume befinden. In den beiden Obergeschossen werden die vier Lernhäuser untergebracht; jede Klassenstufe belegt mit dem eigentlichen Klassenzimmer und den Nebenräumen einen Trakt. Der Haupteingang kommt auf die Seite des Feuerwehrgebäudes.

Der Baukörper des eigentlichen Schulhauses kommt auf etwa 13,1 Millionen Euro, die Sporthalle auf 4,6 Millionen Euro. Es sind die vielen anderen Posten, die die Ausgaben in die Höhe treiben können. So haben die Planer vorsichtshalber eine halbe Million angesetzt für die Gebäudegründung, da das Gelände im Hochwassergebiet mit hohem Grundwasserstand liegt.

Der Musikbau (400 Quadratmeter) schlägt mit rund 900 000 Euro zu Buche.

Die Außenanlagen sind mit 1,55 Millionen Euro angesetzt. Hier soll das größte Einsparpotenzial sein. Und nicht zu vergessen: die Honorare für Architekten und Fachplaner. Sie liegen bei etwa 20 Prozent der Bausumme oder bei 4,9 Millionen Euro.

Der Rat signalisierte Zustimmung; der eigentliche Beschluss soll erst im Juni fallen. Dadurch können die Planer schon den Förderantrag vorbereiten. So könnte es bei einem Baubeginn im Frühjahr 2023 bleiben.

Mehrere Ratsmitglieder hatten Detailfragen von Energiekonzept bis Fassadengestaltung. Hier mussten die Planer passen, weil sie sich in ihrem Zwischenbericht auf den Baukörper als solchen konzentrierten. „Wir werden in den nächsten Jahren noch viele Punkte diskutieren“, war sich Walz sicher.

Der Rat hatte sich noch mit einem Antrag der SPD-Fraktion zu befassen. Leonhard Mehl und Andreas Pfister waren sich sicher, dass beim jetzigen Standort und seiner Bewertung nicht alle Kriterien eingeflossen seien, insbesondere nicht, dass etliche alte Bäume gefällt werden müssen und Baulärm über Jahre den Unterricht beeinträchtigen könnte. Sie übten auch Kritik, dass in nichtöffentlicher Sitzung des sogenannten Grundschulausschusses die Bauvarianten diskutiert wurden. Der SPD-Vorstoß fand bei keiner Fraktion Zustimmung.