Berufswahl Die Ausbildungsmesse im Landkreis Forchheim findet heuer digital statt. Dieses Format hat auch Vorteile.
„Es ging grad noch so“, resümierte Landrat Hermann Ulm ( CSU ) über die letztjährige – noch analoge – Ausbildungsmesse bei der Pressekonferenz für das neue digitale Format. Es ist ein umfangreiches Angebot sowohl für suchende Schüler und deren Eltern wie auch für die anbietenden Firmen, das der Arbeitskreis „Schule & Wirtschaft“ mit Wirtschaftsförderer Andreas Rösch zusammengestellt hat.
Der einfachste Zugang ist über die interaktive Karte auf berufsinfomesse-forchheim.de. Auf ihr erscheinen die Standorte von Firmen und Handwerksbetrieben aus der Region, je nachdem welche Branchen man eingegeben hat. Von dort aus kann man sich leicht auf die Anbieterseiten durchklicken, die alle gleich aufgebaut sind und die wesentliche Merkmale eines Berufes und der Ausbildung aufzeigen.
Firmen präsentieren sich mit Videos
Bei vielen Anbietern ist noch ein Link angegeben, der meist zu einem spezifischen Video führt. So haben beispielsweise die Auszubildenden bei NAF einen virtuellen Rundgang durch die Firma aus Neunkirchen zusammengestellt, der nach den Regeln des Spiels Tabu abläuft. Wenn ein künftiger Industriemechaniker Wörter wie Metall oder Achse nicht gebrauchen darf, ist es gar nicht so einfach, seinen Beruf darzustellen. Schon im März 2020, so erinnerte sich Schulamtsleiterin Cordula Haderlein, gab es wegen der Unsicherheit durch die Pandemie weniger Besucher als sonst bei der physischen Messe.
Dieses Jahr fehlt den Schulabgängern noch mehr der direkte Kontakt zu Betrieben, weil vielfach keine Praktika angeboten werden konnten. „Ich bin megafroh, dass wir jetzt das digitale Angebot haben“, betonte Haderlein. Es wird auch in Zukunft bleiben, wenn eine reale Messe wieder möglich ist. Der Prozess der Berufswahl , wusste auch Eveline Armer von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, hat sich pandemiebedingt nach hinten verschoben.
Sie wie die Schulrätin beobachteten viel Zurückhaltung und vermutlich auch Unsicherheit bei den jungen Leuten. Ihr geregelter Tagesablauf war durch das Homeschooling durcheinander und die Hemmschwellen sind höher, weil eben der direkte Weg über ein Praktikum verbaut war.