Vorteile der Naturverjüngung
Benedikt Kügel wies darauf hin, dass natürlich verjüngte Pflanzen vor Ort aus dem Samen ihre Wurzeln in den Boden schlagen würden und dieses Wurzelsystem dann ein Baumleben lang ungestört bleibe. Eine bessere Verwurzelung im Boden gebe es nicht. Außerdem sei eine Pflanzung auf bestimmten Kalkstandorten des Juras mit vielen Steinen im Unterboden häufig sehr schwierig.
Leider funktioniert die Naturverjüngung nicht ohne weiteres Zutun. Forstamtsrat Ludwig wies deshalb darauf hin, dass Gras, Sträucher oder Brombeere die Naturverjüngung verdrängen könnten. Deshalb sei die angepasste Pflege der Naturverjüngungsflächen wichtig. Auch hier sei es wichtig, die Flächen jährlich im Sommer zu kontrollieren.
Naturverjüngungsflächen pflegen
Bei Grasflächen genüge es meist, die gewünschten Baumpflänzchen durch Niedertreten des Graswuchses freizustellen und dadurch zu verhindern, dass der Grasfilz im Winter durch Schneedruck die Baumpflanzen niederdrückt. Bei Brombeerflächen sei meist eine zweimalige händische Pflege pro Jahr nötig, da sich sonst Brombeerranken auf die Baumpflanzen legten und diese niederdrückten.
Keine Wildschutzmaßnahmen
Standortgemäße Naturverjüngung soll laut gesetzlicher Vorgabe im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen möglich sein. Dazu ist es aber nötig, dass die Waldbesitzer als Jagdgenossen mit dem Jagdpächter kommunizieren. Nur ein Jäger, der weiß, wo Naturverjüngung auf Schadflächen unterstützt werden muss, kann auch durch Schwerpunktbejagung dort mithelfen.
Es werden allerdings nicht alle Käferflächen eine solch reichliche Naturverjüngung aufweisen, wie das bei der Veranstaltung gezeigte Beispiel. Deshalb wird manchmal auch eine Ergänzungspflanzung in Bereichen nötig sein, in denen sich keine Naturverjüngung einstellt. Oder es können kleinflächig gruppenweise Mischbaumarten wie Kirsche , Flatterulme oder Douglasie gepflanzt werden, die nicht in der Verjüngung vorkommen.
Bei diesen Baumarten wird ein Einzelschutz nötig sein. Benedikt Kügel wies darauf hin, dass die WBV Fränkische Schweiz selbstverständlich ihre Mitglieder bei der Pflanzenbeschaffung unterstütze.
Beratung und Förderung
Letztlich ist es sinnvoll, bei einem Beratungstermin mit dem zuständigen Revierleiter des AELF (www.aelf-ba.bayern.de) abzuklären, ob ausreichend geeignete Naturverjüngung vorhanden ist oder ob eine Pflanzung notwendig wird. Dabei können auch die Fördermöglichkeiten erörtert werden. red