Hallerndorf könnte bei der Sanierung der Grund- und Mittelschule 120 000 Euro sparen, wenn die Schadstoffe im Gebäude verbaut blieben. Doch die Räte bezweifeln, dass davon wirklich keine Gesundheitsgefährdung ausgeht.
Ist jetzt ein bisschen Asbest im Flachdach oder Wandputz der Hallerndorfer Schule gefährlich? Darf er bleiben oder sollte er lieber bei der Sanierung entfernt und entsorgt werden? Architekt Andreas Konopatzki stellt den Gemeinderäten vor, wie dieser Stoff einfach im Bau verbleiben könnte und die Kommune bei der Sanierung der Grund- und Mittelschule Hallerndorf damit sogar geschätzte 120 000 Euro sparen würde.
Eine Gefährdung durch diesen Asbest gebe es nur, wenn dieser mechanisch beansprucht werde, versicherte der Architekt, so wie das bei einem Ausbau der Fall wäre. Wird er jedoch aus dem Gebäude entfernt und entsorgt, müsste für die entsprechende Sicherheit gesorgt werden. Das heißt, das Gebäude muss eingehaust, belüftet und mit Schleusen versehen werden, ähnlich wie bei der Turnhalle, nur im Freien.
Oliver Hofmann von der Firma Anbus-Analytik hatte das vom Architekten vorgestellte Schadstoffgutachten für die Bauabschnitte 2 und 3 erstellt. Danach gibt es sowohl in der Schiefer-Schwarzabdeckung auf einem Teil der Flachdächer als auch an einigen Stellen im Innenputz Asbest , wenn auch nur in relativ geringen Mengen und ungleichmäßig verteilt.
Bleibt der Asbest in Dach und Wänden, hat das planerische Auswirkungen. Daher skizzierte der Architekt kurz, wie eine mögliche Lösung für Pausenhalle und die barrierefreie Erschließung aller Ebenen aussehen könnte.
Ob es eine Garantie gäbe, dass der Asbest wirklich nicht schädlich sei, wollte Werner Fischer (WG Hallerndorf ) wissen. „Dieser ist fest in den Schichten gebunden“, versicherte Konopatzki. Erst wenn dort Hand angelegt werde, könne er freigesetzt werden. Vielleicht werde ja in zwanzig oder dreißig Jahren ein emissionsloses Verfahren für den Rückbau von Asbest entwickelt, vermutet Konopatzki. Dann könnte jetzt der Asbest dokumentiert und bei der nächsten Sanierung entfernt werden. „ Asbest wird erst beim Ausbau zum Schadstoff“, sagte er. Im Moment dürfe sogar der gleiche Putz wieder aufgebracht werden.
Doch die Gemeinderäte zweifeln. Sie wollen das Problem nicht den nächsten Generationen aufbürden. Für Reinhold Ruschig (WG Schnaid/Stiebarlimbach) sind 100 000 Euro mögliche Einsparungen nicht der entscheidende Aspekt. Auch Raimund Lunz ( CSU ) appellierte: „Der Asbest muss raus.“ Er fragte, wer denn sonst die Kinder noch in diese Schule schicken würde.