IHK-Analyse In Sachen Beschäftigung hat Oberfranken die Delle aus dem ersten Pandemiejahr wieder wettgemacht.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen schütteln seit Anfang 2020 den Arbeitsmarkt in Oberfranken kräftig durch, so die IHK für Oberfranken Bayreuth in einer aktuellen Analyse. Nach einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen von über 3800 Mitarbeitern im Jahr 2020 konnte sich der Arbeitsmarkt 2021 wieder erholen und legte insgesamt um knapp 4200 neue Beschäftigungsverhältnisse auf 438 662 zu.
„Damit wurde die Delle aus dem ersten Pandemiejahr wieder wettgemacht. Das sind gute Nachrichten, die zeigen, dass Oberfranken mit seinen Wirtschaftsräumen nach der Krise ein starkes Comeback hinlegt. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch starke Verschiebungen zwischen den Branchen und auch stark unterschiedliche Entwicklungen in den Teilregionen des IHK-Bezirks“, so Wolfram Brehm, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer.
Getragen wird der neue Aufschwung vornehmlich vom Dienstleistungssektor. Vergleicht man den Beschäftigtenstand aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit dem des Jahres 2021, können die öffentlichen und privaten Dienstleistungen mit einem Plus von 4705 aufwarten (+4,1 Prozent). Dazu zählt unter anderem das Gesundheits- und Sozialwesen, die öffentliche Verwaltung mit ihren Gesundheitsämtern und das Segment Erziehung und Unterricht. In der Summe waren hier im vergangenen Jahr 118 883 Personen beschäftigt.
Die Unternehmensdienstleistungen steuern ein weiteres Plus von 3216 hinzu (+5,5 Prozent). Hierzu zählen etwa technische und wissenschaftliche Dienstleistungen, Kommunikation sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister. In diesem Wirtschaftssektor sind insgesamt 62 034 Menschen tätig. Eine weitere Wachstumsbranche ist der Logistiksektor , ergänzt Malte Tiedemann, IHK-Konjunkturreferent. Verkehrs-, Transport und Logistikdienstleister konnten dort im Vergleich zu 2019 um 1801 auf 21 390 Mitarbeiter zulegen (+9,2 Prozent).
„Der Trend hin zu den Dienstleistungen vollzieht sich auch in Oberfranken . Er hat sich in der Pandemie sogar noch verstärkt“, so Brehm, der auf andere Branchen verweist, die den Einbruch aus dem Jahr 2020 noch nicht komplett kompensiert haben.
Industrie unter Druck
Allen voran hat das Verarbeitende Gewerbe nominal am stärksten Arbeitsplätze abgebaut : Von 2019 auf 2021 vermeldet die oberfränkische Industrie ein Minus von insgesamt 7750 Beschäftigten (-5,7 Prozent) auf 129 051. Weitere Rückgänge müssen das Hotel- und Gaststättengewerbe mit minus 1342 (-11,2 Prozent) und der Handel mit minus 1227 (-2,0 Prozent) verbuchen. Beim Handel ist jedoch eine Trendwende zu beobachten, denn von 2020 auf 2021 ist wieder ein Personalaufbau zu verzeichnen.