Frühmorgens um 4 Uhr begann die Wallfahrt in der St.-Michael-Kirche in Neunkirchen am Brand – das erforderte schon ein bisschen Überwindung von jedem, der teilnehmen wollte. Denn so frühes Aufstehen...
Frühmorgens um 4 Uhr begann die Wallfahrt in der St.-Michael-Kirche in Neunkirchen am Brand – das erforderte schon ein bisschen Überwindung von jedem, der teilnehmen wollte. Denn so frühes Aufstehen ist nicht jedermanns Sache. Aber dort stieg die Laune gleich wieder an, wenn die „Mitstreiter“ sich zur 38. Fußwallfahrt seit 1984 nach Gößweinstein mit einem freundlichen Blick und Nicken begrüßten.
Wallfahrtsführer Rudi Will stellte das Thema vor: „Habt Vertrauen – ich bin es. Fürchtet euch nicht.“ Es ist der Leitfaden für die Gebete, Statios und Gottesdienste auf diesem Pilgerweg. Mit dem Segen von Pfarrer Joachim Cibura zog das pilgernde Gottesvolk, musikalisch während des Weges begleitet von einer Gruppe der Jugend- und Trachtenkapelle, durch das von Dunkel eingehüllte Neunkirchen in Richtung Hetzles, wo sich am Himmel bereits ein wunderschönes Morgenrot ausgebreitet hatte.
Nach dem Anstieg auf den Hetzlas leuchtete die Sonne schon hell strahlend im Osten. Bei noch kühlen Temperaturen, aber schon sehr feuchter Luft führte der Weg weiter über Regensberg zu einer Statio bei der Kapelle von Oberehrenbach, die der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht ist. Dort erläuterte Rudi Will die dem Leitwort zugrunde liegende Bibelstelle aus dem Matthäusevangelium. Nach einer kleinen Ver-schnaufpause im und neben dem Kirschgarten vor Haidhof pilgerte die große Gruppe an den Weihern von Arlesbrunnen vorbei nach Egloffstein, den Abhang des Trubachtales hinauf weiter nach Affalterthal.
Dort wurden die Pilger von der FFW Affalterthal mit Brotzeit, Kaffee, Kuchen und Getränken bestens versorgt. Über Bieberbach führte der Weg nach Türkelstein. Hier freuten sich bei der inzwischen großen Hitze und Schwüle alle darauf, dass die Familie Grau die Tradition der verstorbenen Gönnerin der Wallfahrt (Luitgard Grau) fortsetzt und wie jedes Jahr gekühltes Mineralwasser bereitgestellt hatte.
Nach Mittag bot sich dann den Pilgern bei der sogenannten Nürnberger Kapelle ein wunderschöner Ausblick auf Gößweinstein mit seiner Burganlage. Wie jedes Jahr sind die circa 30 Kilometer keine „unmenschliche“ Anstrengung, weil die gemeinsamen Gebete und gesungenen Lieder wie die vorgetragenen Meditationstexte nicht nur die Zeit schnell vorübergehen, sondern auch die körperliche Müdigkeit vergessen lassen.
So kamen alle circa 70 Personen, darunter eine ganze Reihe von Neulingen, gut in der Basilika zur Begrüßung durch Pater Ludwig an. Beim Kreuzweg, der wegen eines aufziehenden Gewitters in der Klosterkirche stattfinden musste, und dem Wallfahrtsgottesdienst schlossen sich dann noch die Buswallfahrer und andere, die mit dem Auto nachgekommen waren, an, so dass eine große Gemeinschaft aus der Pfarrei St. Michael diese Wallfahrt trug. Pfarrer Joachim Cibura gestaltete den gemeinsamen Gottesdienst mit den Pilgern aus Schnaittach in feierlicher Art und Weise. Die herrliche Akustik im Klangraum der Basilika verstärkte die Wirkung der Lieder und der Orgelmusik. Das von Jürgen Eichenlaub wäh-rend der Kommunion vorgetragene „Hallelujah“ von Leonhard Cohen beschloss eine wunderschöne Messe.
Der Rückweg am nächsten Tag auf dem gleichen Weg verstärkte das Gemeinschaftsgefühl und die Spiritualität. Für eine wunderbare Pause sorgte die Familie Körber mit Gebäck und Erfrischungsgetränken bei Regensberg vorm Aufstieg zur Hetzlas-Hochfläche. Weitere Statios in der Kirche von Affalterthal, bei der Kapelle bei Oberehrenbach und beim Empfang durch Pfarrer Cibura an der Kapelle in Baad erweiterten den Glaubenshorizont.