Flammen zerstören Autokran

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Kurz nachdem der Fahrer den Autokran unverletzt verlassen konnte, hatten die Flammen sein Fahrzeug komplett zerstört. Foto: Stefan Brunner
Kurz nachdem der Fahrer den Autokran unverletzt verlassen konnte, hatten die Flammen sein Fahrzeug komplett zerstört.  Foto: Stefan Brunner
Rund 1000 Grad heiß musste das Feuer sein, schätzte ein Wehrmann aus Baiersdorf: Auf dem Beifahrersitz liegt geschmolzenes Glas.
Rund 1000 Grad heiß musste das Feuer sein, schätzte ein Wehrmann aus Baiersdorf: Auf dem Beifahrersitz liegt geschmolzenes Glas.
 
Das Feuer hinterließ ein ausgebranntes Wrack und einen Schaden von rund 270 000 Euro. Fotos: Ekkehard Roepert
Das Feuer hinterließ ein ausgebranntes Wrack und einen Schaden von rund 270 000 Euro. Fotos: Ekkehard Roepert
 

Ein 61-jähriger Fahrer bemerkte am Freitagmorgen Rauch an seinem Fahrzeug und konnte gerade noch die Autobahn bei Baiersdorf verlassen. Wenige Minuten später stand er vor einem Wrack.

Ekkehard Roepert Baiersdorf — Um 13 Uhr stand der Fahrer noch immer schwitzend an der Leitplanke und starrte auf den völlig ausgebrannten Autokran. Das Desaster hatte kurz nach 8.30 Uhr begonnen. Der 61-Jährige war erst kurz zuvor von seinem Arbeitgeber in Dechsendorf losgefahren. Er war mit dem Autokran auf der Autobahn 73 unterwegs, als er kurz vor der Ausfahrt Baiersdorf-Nord "starken Rauch" an seinem Fahrzeug bemerkte habe. Dann konnte er "gerade noch die Autobahn verlassen" und auf der Kreisstraße parken, berichtet der 61-Jährige. Mit dem Feuerlöscher habe er versucht, das Schlimmste zu verhindern, aber die Flammen hätten bereits aus dem Motorraum geschlagen.

Der Fahrer alarmierte die Feuerwehr, die auch schnell vor Ort war. Doch "trotz des schnellen Löscherfolges" sei der Autokran "völlig ausgebrannt", berichtet die Polizei. Die Schaden betrage rund 270 000 Euro.

Kreisbrandinspektor und stellertretender Kreisbrandrat Stefan Brunner berichtet, dass die Feuerwehren Baiersdorf und Wellerstadt sowie der Inspektionsdienst des Landkreises Erlangen-Höchstadt um 8.37 Uhr mit dem Stichwort "Brand Lkw" auf die Kreisstraße zwischen Baiersdorf und Kersbach gerufen worden waren.

Öl beschleunigte den Brand

Wenige Minuten nach der Alarmierung sei das schwere Fahrzeug beim Eintreffen der ersten Kräfte "bereits in Vollbrand gestanden", so der Kreisbrandinspektor. Seine Analyse nach dem Einsatz: "Austretender Dieselkraftstoff und heißes Hydrauliköl förderten die schnelle Brandausbreitung. Durch einen gezielten Schaumangriff mit zwei Mittelschaumrohren konnte das Feuer unter der Einsatzleitung des Zweiten Kommandanten der Feuerwehr Baiersdorf, Josef Simon, innerhalb weniger Minuten niedergeschlagen werden."

Gleichzeitig sei verhindert worden, ergänzt Stefan Brunner, "dass der Hydrauliköltank und der Dieseltank mit jeweils mehreren Hundert Litern Inhalt von den Flammen erreicht wurden". Allerdings habe die "enorme Hitze" die Leitungen mit den Betriebsstoffen platzen lassen, so dass das Fahrzeug total zerstört worden sei.

Die Polizei weist auch darauf hin, dass das Umweltamt eingebunden worden sei: "Es war zu befürchten, dass Betriebsstoffe ins Erdreich gespült wurden. Die ERH 4 musste für mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt werden."

Zerstörte Fahrbahndecke

Auch Jürgen Ertl, der Leiter des Kreisbauhofes, war mit einigen Mitarbeitern vor Ort. Während Ertl um die Mittagszeit noch auf den Sachverständigen wartete, bereiteten die Bauhofmitarbeiter die nächsten Handgriffe vor.

Die Fahrbahn müsse einseitig gesperrt und die Sperrung durch eine Ampel geregelt werden, sagte Jürgen Ertl. Das Feuer habe rund um den Autokran den Asphaltbelag der Fahrbahn zerstört. "Der Belag muss ausgefräst und erneuert werden", sagte Ertl. Wie hoch der Schaden sein wird, konnte am Freitag noch niemand abschätzen.

Nachdem das Feuer gelöscht worden war, blieb den Wehrleuten noch jede Menge Arbeit. Kreisbrandinspektor Brunner berichtet von 30-minütigen "Nachlöscharbeiten". Der Motorraum musste mit einem Trennschleifer geöffnet werden, um die Flammen löschen zu können. Stefan Brunner: "Die große Hitze, die das Fahrzeugwrack abstrahlte, erschwerte die Tätigkeiten enorm. Zur Ablösung der Atemschutzgeräteträger wurde deshalb noch die Feuerwehr Igelsdorf nachalarmiert. Ein Rettungswagen und der First-Responder-Dienst der Feuerwehr Baiersdorf sorgten für den Schutz der Einsatzkräfte."

Die Feuerwehrleute waren es auch, die den Verkehr an der Autobahn-Anschlussstelle umleiteten, die das auslaufende Öl und den Dieselkraftstoff mit Bindemitteln aufnahmen und die den schweren Kran bargen, nachdem er am Nachmittag abgekühlt war. Für diese Bergungsaktion des Krans musste die Feuerwehr Wellerstadt erneut den Verkehr absichern und die Brücke über die Autobahn nochmals komplett sperren.