Feuerwehr und Bundeswehr loten Felder für eine Zusammenarbeit aus

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Kommandantin Julia Volpert stellte den Einsatzleitwagen vor. Foto: FFW
Kommandantin Julia Volpert stellte den Einsatzleitwagen vor.  Foto: FFW

Seit 17 Jahren besteht eine Patenschaft zwischen der Stadt Haßfurt und der dritten Kompanie des Logistikbataillons 467 der Bundeswehr aus Volkach. Gelebt wird die Verbindung durch regelmäßige Kooperat...

Seit 17 Jahren besteht eine Patenschaft zwischen der Stadt Haßfurt und der dritten Kompanie des Logistikbataillons 467 der Bundeswehr aus Volkach. Gelebt wird die Verbindung durch regelmäßige Kooperationen und Treffen. So auch dieser Tage, als eine Abordnung der Patenkompanie Einrichtungen der Stadt besuchte, darunter die Feuerwehr.

Kläranlage und Feuerwehr

Bürgermeister Günther Werner empfing die Truppe unter der Führung ihres Kompaniechefs Major Raymond Kalus in der Kreisstadt, wie aus einem Bericht der Feuerwehr hervorgeht. Es ging zunächst in die Haßfurter Kläranlage. Betriebsleiter Matthias Langguth stellte in einem Rundgang die einzelnen Verfahrensabläufe dar. Er wies darauf hin, dass es oft zu Störungen im Abwassersystem durch falsch eingebrachte Abfälle (Feuchttücher) und Flüssigkeiten (Fette und Öle) komme. Zu einem Schmunzeln bei dem einen oder anderen Soldaten führte ein Schaukasten, in dem die über die Jahre im Abwasser gefundenen "Fremdkörper" ausgestellt sind. Interessant fanden die Soldaten die zukünftig für die Haßfurter Kläranlage geplanten, innovativen Investitionen und Umbaumaßnahmen. Da die Kläranlage im Hochwasserrisikomanagement der Stadt Haßfurt eine der tragenden Säulen darstellt und bei Hochwasser selbst stark gefährdet ist, war für Logistiker der Bundeswehr der Austausch zu Organisation, Aufbau und Abwicklung der Hochwasserhilfe und des Hochwasserschutzes interessant.

Als zweite Station stand ein Besuch der Feuerwehr auf dem Programm. Kommandantin Julia Volpert stellte die Aufgabenbereiche und die umfangreiche Ausstattung der Feuerwehr in Haßfurt dar. Sie richtete den Fokus auf den Katastrophenschutz und die Führung - die beiden größten Schnittmengen zwischen Feuerwehr und Bundeswehr. Bezüglich des Katastrophenschutzes wurden unter anderem das Wechselladerkonzept, das Hochwasserrisikomanagement, das geplante Sirenenwarnnetz und der autonome Betrieb bei Stromausfällen präsentiert. Im Bereich Führung erläuterte sie die Einsatzleitung etwa bei Hochwasser oder bei Unwettern.

Beide Seiten profitieren

Als Abschluss des mehrstündigen Besuchs nutzten beide Seiten die Gelegenheit zur angeregten Diskussion denkbarer Kooperationsmöglichkeiten. Speziell die personellen und materiellen Potenziale der Bundeswehr zur Unterstützung bei Großschadenslagen waren von großem Interesse für die Feuerwehr. Weitere Treffen, etwa um die Kompatibilität der Feuerwehr-Abrollbehälter mit den Bundeswehr-Wechselladerfahrzeugen zu testen, wurden bereits vereinbart. "Allein schon dieser fachliche Austausch beider Seiten stellte unter Beweis, wie wertvoll die Kompaniepatenschaft für die Stadt Haßfurt ist", betont die Feuerwehr. red