Das Felsenfest mit Tanzlindenfest in Wichsenstein am Wochenende ist ein ganz besonderes Fest, feiert doch der Liederkranz Wichsenstein unter der Schirmherrs...
Das Felsenfest mit Tanzlindenfest in Wichsenstein am Wochenende ist ein ganz besonderes Fest, feiert doch der Liederkranz Wichsenstein unter der Schirmherrschaft von Vizelandrätin Rosi Kraus (CSU) dabei auch sein 90. Vereinsjubiläum.
Das Felsenfest beginnt am Samstag, 15. Juli, um 18.30 Uhr im Wichsensteiner Felsengarten unterhalb des Wichsensteins. Höhepunkte des Tanzlindenfests am Sonntag, 16. Juli, sind das Chorkonzert ab 15.30 Uhr mit den Gesangvereinen Cäcilia Lyra Weilersbach, Kleingesee, Poppendorf, Leutenbach sowie die Chorgemeinschaft der Männerchöre aus Geschwand, Gößweinstein und Wichsenstein.
Gesellige Runden
Um 17 Uhr steht der Festkommers "90 Jahre Liederkranz Wichsenstein" mit Ehrungen langjähriger und verdienter Sänger und dem Auftritt des Kirchenchores St. Erhard Wichsentein sowie dem anschließenden Stimmungsabend mit den Wannbacher Dorfmusikanten auf dem Programm.
Wie der Sängerchronik zu entnehmen ist, wurde im hochgelegenen Felsendorf Wichsenstein immer schon viel und gern gesungen; ob nun in Rockenstuben oder in geselligen Runden in den Wirtshäusern.
Aber man erkannte schon bald, dass die Pflege und der Erhalt des deutschen Liedgutes in seiner Vollständigkeit, in Text und Melodie, in einem Verein wohl besser zu verwirklichen sind. Am 5. Februar 1926 war es dann so weit: Im Gasthaus "Seiler" in Wichsenstein trafen sich 27 sangeslustige Männer, um einem Gesangverein zu gründen. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Dorflehrer Andreas Göhring, der auch das Amt des Vorsitzenden und des Dirigenten übernahm.
Der Verein setzte sich als Ziel, die Pflege des deutschen Liedes und der Sangesfreudigkeit, sowie der Geselligkeit und der Kameradschaftlichkeit. Der Verein sollte die Burschen und Männer jeder politischen Richtung als Sangesbrüder aufnehmen. Politische Machenschaften innerhalb des Vereins waren nach den Buchstaben der Vereinssatzung nicht geduldet.
Klarer Regeln
1930 war für den jungen Verein ein besonders schmerzhaftes Jahr, da Göhring nach Weismain versetzt wurde. "Schon in den ersten Jahren arbeitete er für den Verein wie ein Vater für seine Kinder", heißt es unter anderem über Göhring in der Chronik. Ein weiterer Höhepunkt in der älteren Vereinsgeschichte war die Teilnahme am Sängertag des Deutschen Sängerbundes im Jahre 1936 in Nürnberg. Den Chor dirigierte zu dieser Zeit Dorflehrer Berner.
Von Februar 1939 bis zum 1955 ruhte das Vereinsleben infolge des Zweiten Weltkriegs. Die Wiedergründung erfolgte am 9. Januar 1955 mit 18 aktiven Sängern. "Wer dreimal hintereinander ohne Grund zu den angesetzten Gesangsstunden nicht erscheint, wird aus dem Verein ausgeschlossen", lautete ein Beschluss bei der Wiedergründung.
2003 wurde das erste Tanzlindenfest rund um die 1000-jährige Linde gefeiert. Heute zählt der Wichsensteiner Verein 106 Mitglieder, davon singen acht im Männerchor, der Gemischte Chor zählt 22 Aktive und zehn Kinder singen im Wichsensteiner Kinderchor. Derzeit leitet Bernhard Britting mit großer musikalischer Qualität und Begeisterung die beiden Erwachsenchöre.