Der Wildpark Hundshaupten wird fit für die Zukunft gemacht. Der Kreistag hat das Konzept für die schrittweise Umgestaltung gebilligt. Der Leiter des Tierparks, Daniel Schäffer, erläutert seine Ideen.
Der Wildpark Hundshaupten, so Landrat Hermann Ulm (CSU), gehöre zu den attraktivsten und beliebtesten Freizeiteinrichtungen in ganz Bayern. Dieses Kleinod soll durch eine verbesserte Infrastruktur sowie weitere Angebote und Attraktionen für die Zukunft fit gemacht werden. Über das Gesamtkonzept sprachen wir mit Daniel Schäffer, dem Leiter des Wildparkes.
Herr Schäffer, war Ihnen klar, welche Aufgabe auf Sie zukommt , als Sie die Leitung des Wildparkes übernommen haben?
Daniel Schäffer: Nein, aber ein Konzept war politisch gewünscht. Die notwendigen Sanierungsmaßnahmen sollten möglichst planvoll in Angriff genommen werden. Es galt, Belange des Tierwohles, der Mitarbeiter und der Besucher in Einklang zu bringen.
Bekommt der Wildpark eine neue Identität?
Auf keinen Fall. Der Wildpark wird seinen Charakter als familienfreundliche Einrichtung - in erster Linie für die Landkreisbürger - behalten. Deshalb haben wir uns bei jeder geplanten Maßnahme gefragt, ob und inwieweit sie den Charakter des Parkes beeinflusst.
Wie sind Sie an die Herausforderung herangegangen?
Neben Familien zählen Kindergärten und Schulen zu unserer Hauptklientel. Wir haben überlegt, wie wir dem Bildungsauftrag in einer zeitgemäßen Form am ehesten gerecht werden können. Es hat sich gezeigt, dass Texttafeln vor den Tiergehegen mit langen Erklärungen nicht gelesen werden. Ein Ansatz ist beispielsweise, dass wir künftig mehr mit Führungen arbeiten wollen, bei denen Experten Zusammenhänge anschaulich erklären.
Das klingt nach einer großen Herausforderung.
Stimmt. Dabei haben wir uns auch die Frage gestellt: Wie viele Informationen kann jemand bei einem Besuch mitnehmen. Das ist nicht allzu viel. Aus diesem Grund wollen wir die Infos mit Freizeitspaß kombinieren. Etwa bei ejnem Kindergeburtstag im Wildpark. Wenn die Kinder hier Fährten lesen oder das unterschiedliche Nahrungsangebot den Tieren zuordnen, haben sie Spaß gehabt und viel gelernt.
Das Angebot an Tieren reicht vom Kaninchen und Hühnern bis zum Waschbären und dem Wiesent. Wie bringen Sie hier eine Ordnung rein?
Wir haben hier europäische Wildtiere, seltene Haustierrassen sowie "invasive Arten und Neubürger". Zu den letzteren zählen beispielsweise Nandus. Der Waschbär dagegen ist eine "invasive Art". Wir wollen zeigen, dass diese Tiere nicht abgeschottet für sich leben; sie teilen sich vielmehr einen Lebensraum. Das heißt: Ein Waschbär sieht zwar niedlich aus, richtet durch seine Nahrungssuche aber auch erheblichen Schaden an. Wenn wir darüber informieren, leisten wir (hoffentlich) einen Beitrag, die Bürger für das Thema "Eindringlinge" zu sensibilisieren. Sie haben einen massiven Einfluss auf unsere Flora und Fauna. Übrigens: Auch unsere Kaninchen zählen in Australien zu den invasiven Arten.
Was können Sie uns über die künftige Anordnung der Gehege verraten?