Fachkräfte fehlen im Baugewerbe

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Die Bauwirtschaft in Erlangen steuert auf einen immer größeren Fachkräfte-Engpass zu. 13 Stellen in der Branche seien hier im vergangenen Jahr durchschnittl...

Die Bauwirtschaft in Erlangen steuert auf einen immer größeren Fachkräfte-Engpass zu. 13 Stellen in der Branche seien hier im vergangenen Jahr durchschnittlich länger als drei Monate unbesetzt gewesen: 25 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitgeteilt.
Die IG BAU beruft sich dabei auf eine Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit. Insgesamt waren in Erlangen demnach im Jahresmittel 20 offene Bauarbeiter-Jobs gemeldet. "Während die Baukonjunktur so gut dasteht wie zuletzt Ende der 1990er Jahre, finden heimische Unternehmen oft keine Fachleute mehr", sagt Iris Santoro. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Mittelfranken nennt den Trend ein "Alarmsignal".
Vom Zimmerer bis zum Estrichleger fehlten in der Region Spezialisten in nahezu allen Bausparten. Santoro sieht hierfür einen doppelten Grund: "Einerseits haben viele Firmen trotz anziehender Auftragslage ihre Personaldecke in den letzten Jahren nicht ausreichend aufgestockt. Andererseits hat der Bau mit einem großen Nachwuchsproblem zu kämpfen. Zwar verdienen Azubis hier mehr als in allen anderen Branchen - doch immer mehr Schulabgänger zieht es an die Uni."


Mehr Werbung machen

Ende 2017 zählten die Sozialkassen der Bauwirtschaft in Erlangen 18 neue Ausbildungsverträge. Die IG BAU schlägt vor, in Schulen verstärkt für eine Handwerksausbildung zu werben. "Vielen gilt ein Studium als Nonplusultra - obwohl Karriere- und Verdienstchancen in der Bauwirtschaft oft mindestens genauso gut sind", sagt Santoro.
Aber auch die Betriebe seien gefordert: "Sie sollten auf Qualität und gute Arbeitsbedingungen setzen. Subunternehmen und Billigheimer aus dem Ausland kommen die Branche am Ende teuer zu stehen. Sie senken letztlich die Standards", so die Bezirksvorsitzende. red