"Ich werde später zu meinen Kindern streng sein, ihnen aber auch alle Liebe und Aufmerksamkeit geben, die ich habe. Wenn sie irgendwann vollgekotzt auf einem Klo in der Disco liegen, muss ihr einziger...
"Ich werde später zu meinen Kindern streng sein, ihnen aber auch alle Liebe und Aufmerksamkeit geben, die ich habe. Wenn sie irgendwann vollgekotzt auf einem Klo in der Disco liegen, muss ihr einziger Gedanke sein: Ich muss Papa anrufen." Deutliche Worte fand Dominik Forster am Ende seiner Lesung im großen Saal der Kinder- und Jugendhilfe Oberfranken in Mainleus.
Dominik Forster war drogenabhängig, dealte und saß im Jugendgefängnis. Seinen Weg in die Drogensucht und wieder heraus hat er in zwei autobiografischen Büchern verarbeitet. Regelmäßig besucht er Schulklassen und erzählt von seinem Leben.
Zahlreiche Jugendliche, die in der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie wohnen, Schüler und Lehrer waren gekommen, um die Geschichte von Dominik Forster zu hören. Der Ex-Junkie erzählte mit teilweise harten, aber sehr deutlichen Worten von seiner Vergangenheit. Die Anwesenden hörten interessiert und gebannt zu.
Der Buchautor sprach davon, wie er in der Schule gehänselt wurde, warum sein alkoholkranker Vater und seine medikamentenabhängige Mutter keine Hilfe geben konnten und wie schön seine ersten Drogenerfahrungen waren. Eindrucksvoll schilderte er die ersten
Jahre seiner Sucht, in denen er viel Geld mit dem Verkauf von Rauschgift machte und sich als großer Held feiern ließ.
Emotional wurde es, als Dominik Forster vom anschließenden Absturz erzählte. Zeiten, in denen er an Verfolgungswahn litt, der darin gipfelte, dass er glaubte, Käfer unter der Haut zu
haben, die er sich mit einer Nagelschere herausschnitt. Zeiten, in denen er zusammen mit einer Prostituierten in einer "vollgepissten Junkiewohnung" lebte und die schließlich von einem Sondereinsatzkommando der Polizei gestürmt wurde.