Eschenauer Galerie im Saal hat Gewicht in der Kunstszene

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Viele Gäste waren gekommen, um dem Galeristenehepaar Egon Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf (hinter dem Tisch) zum 20-jährigen Bestehen der Galerie im Saal in Eschenau zu gratulieren. Foto: Ulrike Langer
Viele Gäste waren gekommen, um dem Galeristenehepaar Egon Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf (hinter dem Tisch) zum 20-jährigen Bestehen der Galerie im Saal in Eschenau zu gratulieren.  Foto: Ulrike Langer

20 Jahre besteht die Galerie im Saal in Eschenau. Das Jubiläum feierten die Galeristen Egon Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf bei ihrem Neujahrsempfang mit Gästen. "Die Galerie im Saal ist eine fest...

20 Jahre besteht die Galerie im Saal in Eschenau. Das Jubiläum feierten die Galeristen Egon Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf bei ihrem Neujahrsempfang mit Gästen.

"Die Galerie im Saal ist eine feste Institution in Eschenau, im Landkreis Haßberge und weit darüber hinaus", betonte der Künstler Helmut Droll aus Euerdorf als Laudator. Er war der erste Künstler, dessen Werke das Galeristenehepaar bei der Eröffnung seiner Galerie im Saal 1999 ausstellte. Droll hob das unermüdliche Engagement der Eheleute heraus, die für ihr Projekt "brannten", auch wenn eine "Galerie im hügeligen Land" nicht wie in der Großstadt mit der Kaufkraft zufällig vorbeikommender Laufkundschaft rechnen konnte.

"Für Eleonore und Egon war deshalb schon vorher klar, dass nur fundiertes Grundwissen von kunsttheoretischen Zusammenhängen um die Bedeutung von Weiterentwicklungen, Brüchen und Neuorientierungen in der Kunst und deren Hinterfragung die Basis für eine gelungene galeristische Arbeit sein konnte. Deshalb studierte Egon Stumpf damals Kunstgeschichte", sagte Droll. "Er und seine Frau waren sich auch immer sicher, dass zum umfassenden Erkennen des Konzeptes, das zu einer künstlerischen Arbeit führt, sowohl der Lebensweg des Künstlers als auch seine dadurch beeinflusste Denkweise und seine von ihm über das Einzelwerk hinausgehenden Arbeitsweisen genauso von entscheidender Bedeutung sind wie die Initialzündung zur Gestaltung eben diesen speziellen Werkes."

Dieses Wissen hätten sich die Galeristen nicht nur in Vorgesprächen angeeignet, sondern auch in der persönlichen intensiven Auseinandersetzung mit den Arbeiten. Während Eleonore Schmidts-Stumpf bei Ausstellungen die Künstler vorstelle, agiere Egon Stumpf als Laudator. Dabei gelinge es ihm, spannend und kurzweilig zu informieren und den Künstler und seine Arbeit in Beziehung zu kunstgeschichtlichen Zusammenhängen und zu philosophischen Erwägungen zu setzen. So seien die Vernissagen immer wieder ein interessantes wissenserweiterndes Erlebnis für die Besucher, manchmal sogar auch für die erstaunten Künstler, die dann feststellen: So hätten sie das ja noch gar nicht gesehen!

Das Ehepaar schare franken- und deutschlandweit Künstler um sich und den Kristallisationspunkt der Galerie in Eschenau. So seien sie Spiritus Rector für die Künstlergruppe "Esche-nauer Runde", zu der zehn Künstler aus ganz Unterfranken gehören. Sie engagierten sich seit Jahren auch ehrenamtlich im Kulturverein Museum Oberschwappach und gestalteten im Schloss zahlreiche Ausstellungen mit Künstlern aus dem ganzen Bundesgebiet.

Egon Stumpf setzte sich mit der Unterstützung seiner Frau viele Jahre auch in der Kommunalpolitik trotz mancher Frustration für die Förderung der Kunst ein. Beide haben mehrfach die Errichtung eines Herman-de-Vries-Museums im Landkreis für die Arbeiten des wohl berühmtesten Künstlers der Region angeregt, das jedoch nicht verwirklicht wurde. Weiter haben sie den Kunstpreis des Landkreises Haßberge initiiert und die Errichtung eines Skulpturenparks im Schlosspark von Oberschwappach erreicht, der mit Unterstützung der Gemeinde Knetzgau immer weiter ausgebaut wird. "Man kann also ohne Übertreibung sagen, die Galerie im Saal hat Leuchtturm-Charakter für die Region und sie strahlt auch weit darüber hinaus", lobte der Laudator.

Auch Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus (CWG, SPD) betonte, dass er durch die Ausstellungen und Gespräche viel gewonnen habe. Die Galerie im Saal sei ein liberaler Ort, denn hier habe die Kunst die Freiheit, sich zu entfalten. Auch seien die Ausstellungen im Schloss Oberschwappach ein Mehrwert und ein Genuss für die Gemeinde. ul