Der Markt Gößweinstein will 6,2 Millionen Euro investieren.
Nach über zweistündiger Beratung brachten die sieben Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses Gößweinstein im Pfarrheim nach dem Verwaltungs- nun auch den Vermögenshaushalt 2021 als Beschlussempfehlung für den Gemeinderat auf den Weg. Der Vermögenshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 8,9 Millionen Euro ab.
Letztes Jahr lag er rund zwei Millionen Euro niedriger, weshalb man von einem Rekordhaushalt sprechen kann. Investiert werden rund 6,2 Millionen Euro in die Infrastruktur.
Trotz dieser enormen Investitionen ist der Gesamtetat genehmigungsfrei, weil keine Kreditaufnahme vorgesehen ist. Es ist sogar eine Sondertilgung von rund einer Million Euro geplant. Allerdings werden aus der allgemeinen Rücklage rund 5,3 Millionen Euro entnommen, da mit der geplanten Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 710 000 Euro ansonsten die Investitionen nicht geschultert werden könnten. Rund 1,3 Millionen Euro sollen der allgemeinen Rücklage am Jahresende aber wieder zugeführt werden, wenn alles nach Plan verläuft.
Lob vom Bürgermeister
Ein großes Lob sprach Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) den Mitarbeitern der Verwaltung, aber auch den neuen Markträten aus, weil man trotzdem mit dem Haushalt sehr früh dran sei. "Dieses Mal haben wir versucht, uns auf die Infrastrukturmaßnahmen zu konzentrieren, und werden deshalb enorme Bautätigkeiten 2021 im Markt Gößweinstein haben", sagte Zimmermann.
Gebaut wird außerdem die neue Wasserleitung der Wiesent-Gruppe im Hauptort, deren Bautätigkeit bereits begonnen hat. Von der Schule bis zum "Haus des Gastes" und noch bestehendem Rathaus wird dabei auch die Leitung des geplanten Nahwärmenetzes mitverlegt, um alle gemeindlichen wie kirchlichen Gebäude anschließen zu können. Auch Privathäuser werden angeschlossen, deren Hausbesitzer sich dafür entschieden haben.
Größte Investition ist der Neubau des Kindergartens Stempferhof. Hierfür wurden zwei Millionen Euro angesetzt bei einem Zuschuss von 1,4 Millionen Euro und einer Eigenbeteiligung des Johannischen Sozialwerks mit 100 000 Euro. Wenn es so kommen würde, verblieben für den Markt 500 000 an Eigenmitteln. Sicher sind diese Zahlen aber noch nicht, weil auch noch kein Bauplan mit Kostenschätzung vorliegt.
Höhenschwimmbad
Noch nicht sicher ist auch die geplante Investition in das Höhenschwimmbad Gößweinstein mit insgesamt 150 000 Euro. Hier berät der Arbeitskreis Freibad noch. Für den Breitbandausbau sind rund eine Million Euro eingeplant.
Neue Sporthalle
Eine der größten Einzelmaßnahmen ist der Anteil in Höhe von 650 000 Euro für die Versammlungsstätte der neuen Sporthalle. Dafür gibt es keinen Zuschuss.
Für die Feuerwehren
Kräftig investiert wird auch in das Feuerwehrwesen. Das neue Fahrzeug für die Stützpunktwehr Gößweinstein mit der Bezeichnung LF20 KatS steht mit 470 000 Euro im Plan. Das neue wasserführende Tragkraftspritzenfahrzeug der Feuerwehr Kleingesee schlägt mit 211 000 Euro zu Buche, der Manschaftstransportwagen, ebenfalls für Kleingesee mit 61 000 Euro. Die Umstellung auf Digitalfunk der Feuerwehren kostet 83 000 Euro, die Schlauchpflegeanlage der Feuerwehr Gößweinstein 60 000 Euro, und für die Feuerwehrhäuser in Kleingesee, Leutzdorf und Behringersmühle sind noch insgesamt 112 000 Euro aufzubringen.
Für den Multifunktionsplatz am Gößweinsteiner Friedhof sind 120 000 Euro vorgesehen, für den "Genusswanderweg" in Morschreuth 32 000 Euro und für die Voruntersuchung mit Architektenwettbewerb für das Pfarrhaus, das das neue Rathaus werden soll, 200 000 Euro.
Geschäftsstellenleiter mahnt
"Alle freiwilligen Leistungen sind im Hinblick auf den Erhalt von Stabilisierungshilfe kritisch zu sehen und laufend zu überprüfen, auch der Betrieb des Freibads", mahnte Geschäftsleiter Peter Thiem.