Zwischen Hauptendorf und Obermichelbach führt bald ein gut ausgebauter Radweg durch den Wald. Davon sollen vor allem die Einpendler nach Herzogenaurach profitieren.
Wer in die Pedale tritt, kann die Natur intensiv erleben und kommt auch oft schneller an ans Ziel. Herzogenaurach besitzt ein gut ausgebautes Radwegenetz. "Wir sind ständig dabei, es weiter zu verbessern und zu ergänzen. Gerade innerorts ist man mit dem Fahrrad schneller als mit dem Auto unterwegs, vor allem, wenn man die vielen direkten Wege kennt, auf denen man sich nur mit dem Rad oder zu Fuß bewegen darf", erklärte Bürgermeister German Hacker (SPD) im Wald zwischen Hauptendorf und Obermichelbach.
Zwischen den beiden Ortschaften wird in diesen Tagen ein Lückenschluss vollzogen, und der Herzogenauracher Bürgermeister sowie sein Amtskollege Herbert Jäger (FW) aus Obermichelbach informierten sich über den Fortgang der Arbeiten. Wie Jäger erläuterte, wurde er schon längere Zeit von den Berufspendlern, die ihren Arbeitsplatz in Herzogenaurach haben, gelöchert, und nicht wenige Pedalritter forderten einen Ausbau des Wirtschaftsweges.
Da ein Radwegbau entlang von Kreis- und Staatsstraßen oft meist wegen des Grunderwerbs nicht gerade einfach ist, entschlossen sich die beiden Kommunen, den Flurweg auszubauen. Auf der Seite der Stadt Herzogenaurach ist das ziemlich einfach, denn ein ausgebauter Weg führt bereits fast bis auf Obermichelbacher Gebiet und bis zur Landkreisgrenze. Wie Jäger erzählte, gab es in seinem Gemeinderat anfänglich Skepsis, schon aufgrund der Kosten, aber durch geschickte Verhandlungen konnte der Bürgermeister die anfänglich geschätzten Kosten reduzieren und der Gemeinderat stimmte zu. Den Löwenanteil der Kosten muss Obermichelbach tragen, denn der Weg durch den Wald war Radfahrer völlig ungeeignet. Im Untergrund wurde früher Bauschutt verfüllt und etwa auf halber Strecke ist es sumpfig.
Bauschutt wird entfernt
Um die entsprechenden Zuschüsse zu bekommen, muss der Ausbau die Anforderungen eines Forstweges erfüllen, und Herbert Jäger rechnet mit Kosten von rund 60 000 Euro. So muss der Bauschutt wieder entfernt sowie Buchten zur Holzlagerung angelegt werden, außerdem muss der Weg die geforderte Breite bekommen. Der Obermichelbacher Bürgermeister bedankte sich ausdrücklich bei den Waldbesitzern für die kooperative Mitarbeit und bei der Stadt Herzogenaurach für die unbürokratische Zusammenarbeit. Jäger, der selbst viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, beschreibt das Fahren auf den Straßen mit immer mehr zunehmenden Verkehr als lebensgefährlich.
Der neue Weg kommt aber auch den Freizeit-Radlern zugute, denn er führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft. In diesem Zuge saniert die Stadt Herzogenaurach noch einen geschotterten Teilbereich des Flurbereinigungsweges auf einer Länge von rund 200 Metern auf ihrem Stadtgebiet. Hier wird die Schotterschicht aufgerissen und neu einplaniert sowie die Bankette abgezogen. Zum Schluss wird eine wassergebundene Verschleißschicht aufgebracht und eingewalzt. Die Kosten für den Ausbau auf Stadtgebiet, den die Firma Schickert ausführen wird, belaufen sich für die rund 800 Quadratmeter auf rund 10 000 Euro. "Mit dieser Verbindung entsteht eine sehr gut befahrbare und kurze Verbindung zwischen Herzogenaurach und Obermichelbach, die in das Radwegebeschilderungssystem der Stadt Herzogenaurach mit einbezogen wird", erklärte Hacker.