Wirtschaftsdelikt Polizei und Staatsanwaltschaft haben einen Unternehmer aus dem Raum Haßfurt gefasst, dem Bankrott vorgeworfen wird. Die Fahnder spürten ihn in dem asiatischen Land auf, und von dort wurde der 49-Jährige ausgeliefert.
von unserem Redaktionsmitglied
Peter Groscurth
Haßfurt — Selbst eine Flucht nach Thailand nützte ihm nichts: Die Staatsanwaltschaft Hof hat gegen einen 49-Jährigen aus dem Raum Haßfurt Anklage wegen Bankrotts erhoben. Inzwischen sitzt der Unternehmer in Untersuchungshaft, wie ein Behörden-Sprecher auf Anfrage des Fränkischen Tags mitteilte.
Dem Geschäftsmann wird vorgeworfen, nach dem Zusammenbruch seines Betriebes im November 2013 sein verbliebenes Geschäfts- und Privatvermögen dem Zugriff seiner zahlreichen Gläubiger entzogen zu haben. Zum Vermögen sollen unter anderem auch mehrere hochmotorisierte Sportwagen gehört haben, wie die Staatsanwaltschaft schreibt.
Damit steht der Mann im Verdacht, einen Bankrott nach Paragraph 283 des Strafgesetzbuches begangen zu haben. Ein Delikt, das sich so nur noch im deutschen Strafgesetz findet.
Demnach drohen dem Beschuldigten sogar bis zu fünf Jahre Haft, wenn ihm in einem Prozess nachgewiesen wird, dass er Bestandteile seines Vermögens, das eigentlich zur Insolvenzmasse seiner Firma gehört hätte, beiseite geschafft hat.
Im Sommer 2014 soll sich der Verdächtige nach Thailand abgesetzt haben. Die Ermittler der Staatsanwaltschaft Hof sowie der Kripo in Schweinfurt konnten jedoch herausfinden, wo er sich aufhielt. Nachdem das Amtsgericht Hof Haftbefehl erlassen hatte, veranlassten die thailändischen Behörden seine Ausweisung.
In diesem Fall steht daneben auch ein ehemaliger Angestellter des Unternehmers in Verdacht, dem Geschäftsmann bei der Verschiebung des Betriebsvermögens aktiv Hilfe geleistet zu haben - der Mitarbeiter befindet sich allerdings weiter auf freiem Fuß. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof machte allerdings keine Angaben dazu, ob sich beide Beschuldigte zu den Vorwürfen der Ermittler geäußert haben.
Die Staatsanwaltschaft in Hof gilt als eine Schwerpunktstaats-anwaltschaft für Wirtschaftsdelikte. Sie hat schon frühere Fälle aus dem Landkreis Haßberge an sich gezogen und bearbeitet.