Rudolf Eberhard wurde ob seines Engagements Ehrenbürger der Stadt Ebermannstadt und der Stadt Waischenfeld. Letztere widmete ihm die "Rudolf-Eberhard-Turnhalle", die mittlerweile allerdings durch einen Neubau ersetzt worden ist. Im Gegenzug stiftete er den "Landrat-Eberhard-Pokal" für die Fußballer der Region. Er war auch Ehrenbürger der Gemeinde Pinzberg.
Frankenwürfel 1985 verliehen
1985 wurde ihm von den fränkischen Regierungspräsidenten der Frankenwürfel verliehen. In seiner Laudation sagte der damalige Regierungspräsident von Oberfranken, Wolfgang Winkler: "Wenn Sie heute mit dem Frankenwürfel geehrt werden, dann als ein herausragendes Beispiel für die Richtigkeit der nicht überall in Bayern gern gehörten Weisheit: Bayern wird von Altbayern bewohnt, von Schwaben verwaltet und von Franken regiert."
Als Touristiker, der die Fränkische Schweiz schon als Kind mit seinen Eltern durchwanderte, setzte er sich vor allem für die Verbesserung des gastronomischen Angebotes ein und für eine Vervielfachung touristischer Veranstaltungen. Optimistisch eingestellt war er beim Ausbau von Kurzreisen, "die zwar eine geringere Verweildauer, aber mehr Gäste bringen". Franken sei trotzdem kein Land für den Massentourismus, meinte er, "sondern ein Ort der Ruhe, Geborgenheit und Gemütlichkeit".
In seinem Nachfolger als Landrat fand Eberhard einen glühenden Verfechter seiner touristischen Ansichten. Otto Ammon war von 1964 bis 1996 Chef des Landkreises Forchheim und damit auch Chef der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, die Ammon 1974 auf Anraten Eberhards ins Leben rief.
Rudolf Eberhard wurde am 1. November 1914 in Nürnberg geboren und evangelisch getauft. Er studierte von 1935 bis 1939 Rechts- und Staatswissenschaften und schloss sein Studium mit der ersten juristischen Staatsprüfung und einem Diplom als Volkswirt ab.
Nach Kriegsende widmete er sich seiner politischen Laufbahn. Er trat 1950 in die CSU ein und gehörte von 1950 bis 1974 dem bayerischen Landtag an. Als Finanzminister rief er den "Eberhard-Plan" ins Leben, der die bayerischen Kommunen am Aufkommen des Landes an der Kfz-Steuer beteiligte.
Letzter öffentlicher Auftritt
Sein letzter öffentlicher Auftritt in der Fränkischen Schweiz war die Frankenverbandssitzung 1993 in Ebermannstadt. Dabei wurde er als Verbandsvorsitzender von Georg von Waldenfels (CSU), dem damaligen bayerischen Finanzminister abgelöst.
Zum Dank für sein jahrzehntelanges Engagement ist Eberhard mit der eigens geschaffenen "Eberhard-Medaille" in Gold ausgezeichnet worden. Fünf Jahre später, am zweiten Weihnachtsfeiertag 1998, starb Rudolf Eberhard mit 84 Jahren in München.