Unverändert groß bleibt das Spektrum der Materialien, das die Wertstoffhöfe im Landkreis Forchheim annehmen.
Andreas Oswald
Kostendämpfung ist gut, Bürgerfreundlichkeit ist besser. Auf diese Kurzformel gebracht, beschloss der Umweltausschuss des Kreises , auf eine Einschränkung der Annahme von Wertstoffen auf den Abgabehöfen zu verzichten, die in drei Kategorien eingeteilt sind.
Der Umweltausschuss hatte sich zuletzt Ende 2015 mit dem Betrieb der Wertstoffhöfe befasst. Um den Belangen der Wirtschaftlichkeit und Bürgerfreundlichkeit gerecht zu werden, wurde ein modifizierter Betrieb der Wertstoffhöfe nach Kategorien beschlossen. Ursprüngliche Idee war, bei Wertstoffhöfen der Kategorie 1 das bisherige Annahmespektrum beizubehalten und bei den anderen das Annahmespektrum zu verringern. Konkret hätte das für die Kategorie 2 bedeutet, dass beispielsweise in Wiesenthau keine Leichtverpackungen und Elektrogeräte angenommen worden wären. In der Kategorie 3 wären sogar noch stärkere Einschränkungen vorgesehen gewesen - kein Bauschutt, kein Grüngut, kein Metall und auch kein Papier und Haushaltsbatterien.
Doch noch rechtzeitig vor Umsetzung der Pläne kam der Verwaltung die Erkenntnis, das die vorgeschlagene Art der Kategorisierung nur sehr wenig zu einer wirtschaftlicheren Betriebsführung beitragen würde - hingegen die Bürgerfreundlichkeit litte. So hätte man die Bürger bei Wertstoffhöfen der Kategorie 2 wegen der Nichtannahme von Leichtverpackungen oder kleinen Haushaltsgeräten an Wertstoffhöfe der Kategorie 1 verweisen müssen. Die Folge wäre gewesen, dass man beispielsweise von Wiesenthau seine Leichtverpackungen nach nach Kunreuth hätte karren müssen. Die Verwaltung kombinierte messerscharf: "Eine solche Umstellung lässt Missverständnisse und Verwunderung seitens der Bürger befürchten".
Nur Platzmangel schränkt ein
Jetzt sollen bei den Wertstoffhöfen Einschränkungen nur dort vorgenommen werden, wo es aus Mangel an Behälterstellflächen gerechtfertigt ist. An kleineren Wertstoffhöfen sollen zumindest häufig vorkommende und unkompliziert anzunehmende Wertstoffe entgegen genommen werden. Dazu zählen Metall, Papier, klein Elektrogeräte, Haushaltsbatterien und Leichtverpackungen. Wegen des hohen Platzbedarfes zählen hierzu nicht Grüngut und Bauschutt. Diese Materialien nehmen nur die größeren Wertstoffhöfe der Kategorie 1 an. Fazit: Die Bürger brauchen sich also nicht auf eine große Änderung im System einzustellen.
Weil das Gelände des Wertstoffhofes in Langensendelbach veräußert werden soll, hat die Gemeinde dem Kreis einen neuen Standort angeboten. Die Verwaltung wurde beauftragt, das Angebot zu prüfen.