von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger Hemhofen — Weshalb der Haushalt 2014 nicht vom alten Ratsgremium verabschiedet wurde, wollte Monika Rosiwal-Meißner (Grüne) in der Sitzung wis...
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Hemhofen — Weshalb der Haushalt 2014 nicht vom alten Ratsgremium verabschiedet wurde, wollte Monika Rosiwal-Meißner (Grüne) in der Sitzung wissen. Da müsse sie seinen Vorgänger fragen, antwortete Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU). Der alte Gemeinderat sollte nicht für den neuen entscheiden, weil die neuen Räte den Haushalt tragen müssten, war die Antwort von Nagels Vize Hansjürgen Müller (FW).
In der Sitzung am Dienstag lag er nun vor, der neue Etat. Das heißt - er lag eigentlich nicht, zumindest nicht auf den Tischen der Räte. Denn der neue Chef im Rathaus will möglichst ganz auf Papiervorlagen verzichten.
Keine schriftliche Vorlage "Das ist ein Beitrag zur Energieeinsparung", sagte er. Jutta Emrich (SPD) und Thomas Koch (FW) hätten das Zahlenwerk aber lieber in Händen gehalten. "Im Haushalt blättert man", kommentierte Koch.
Tanja Krauss trug in Vertretung von Kämmerer Egon Mutzhaus die wichtigsten Zahlen vor. Nach einiger Diskussion wurde das 19-Millionen- Paket dann einstimmig verabschiedet. Der Haushalt dieses Jahres kommt ohne Kreditaufnahme aus. Die Schulden - aktuell etwas über sechs Millionen - konnten gegenüber dem Vorjahr um mehr als 500 000 Euro reduziert werden.
6. November Bürgerversammlung Die Pro-Kopf-Verschuldung, berechnet auf 5147 Einwohner, beträgt 1174 Euro. Dass darüber hinaus ein Kassenkredit von 1,2 Millionen vorhanden sei, fügte Lutz Bräutigam (Grüne) an. Ursprünglich betrug er 1,8 Millionen. 2012 wurden 600 000 davon zurück gezahlt.
"Dieser Kassenkredit ist nun mal da", stellte Bürgermeister Nagel fest. Die Verwaltung gehe davon aus, dass im Lauf dieses Jahres eine weitere Rückzahlung erfolgen könne. Wie die Schulden zustande kamen, will Nagel bei der Bürgerversammlung am 6. November erörtern.
Dann will er auch darstellen, wie es um die Finanzierung des neuen Baugebiets auf dem ehemaligen Wiegel & Lang-Gelände steht: "Ob die Gemeinde ein Plus macht oder ob alles null auf null aufgeht."
"Ich muss mit den Fakten arbeiten. Die Zeit zurückdrehen kann ich nicht", gab Nagel zu verstehen. Schon nach der Sommerpause will er in die Beratungen für den Haushalt 2015 einsteigen. Dann könnten Wünsche vorgebracht und diskutiert werden, was man sich leisten und wo man sparen könne.
Für das neue Feuerwehrgebäude sind im aktuellen Haushalt jedenfalls nur die Planungskosten angesetzt. "Ob und wann wir uns das leisten können, müssen wir schauen."
Alexander Heilmann (FW) erinnerte daran, "dass wir einen riesigen Kostenblock von 3,5 Millionen für die notwendigen Kanalsanierungen vor uns herschieben". Den Vorsatz, jedes Jahr 300 000 Euro für die maroden Kanäle einzuplanen, sieht er im vorliegenden Haushalt nicht realisiert.
Andere Reihenfolge "Wir geben sogar mehr für die Abwasseranlage aus", erläuterte auf telefonische Nachfrage Dritter Bürgermeister Reimer Hamm (CSU). Allerdings habe man die Sanierung der Regenüberlaufbecken vorgezogen.