Eine saftige Taxirechnung

1 Min
Eine Taxirechnung nicht zu bezahlen, wird strafrechtlich als Betrug gewertet. Das Amtsgericht Kulmbach servierte einem Taxibetrüger deshalb gestern eine saftige Rechnung. Symbolfoto: Felix Hörhager/dpa
Eine Taxirechnung nicht zu bezahlen, wird strafrechtlich als Betrug gewertet. Das Amtsgericht Kulmbach servierte einem Taxibetrüger deshalb gestern eine saftige Rechnung.  Symbolfoto: Felix Hörhager/dpa

Ein Mann, der die Fahrt von Stadtsteinach nach Presseck nicht bezahlt hatte, machte ein ziemlich schlechtes Geschäft.

Ob der Mann sich überlegt hatte, was ihn erwartet, wenn er die Taxifahrt nicht bezahlt? Wahrscheinlich nicht - aber jetzt servierte ihm das Amtsgericht Kulmbach eine saftige Rechnung. Denn das, was er gemacht hatte, war: Betrug.

Im Juli 2019 hatte der Betreffende ein Taxi nach Stadtsteinach bestellt. Er ließ sich nach Presseck fahren - eine Strecke von 9,5 Kilometern. Im Frankenwaldort angekommen, weigerte sich der Fahrgast, die Rechnung über 22 Euro zu bezahlen. Klarer Fall für das Taxiunternehmen: Es folgte eine Anzeige bei der Polizei.

Gegen den Mann wurde wegen Betrugs ermittelt. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Strafbefehl über 15 Tagessätze zu je 40 Euro, der vom Amtsgericht auch erlassen wurde. Dagegen legte der Fahrgast Einspruch ein.

Deshalb sollte gestern eine mündliche Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Kulmbach stattfinden. Alle waren da - nur der Anklagte glänzte durch Abwesenheit. "Eine Entschuldigung für sein Nichterscheinen liegt nicht vor", stellte Richterin Sieglinde Tettmann nach 20-minütiger Wartezeit fest und schickte die beiden Zeugen nach Hause.

Deshalb wurde das Verfahren ohne die Hauptperson beendet. Staatsanwalt Stefan Rast beantragte, den Einspruch zu verwerfen. Und das Gericht verdonnerte den Angeklagten zur Zahlung der festgesetzten Geldstrafe.

Das Urteil bekommt der Mann in Kürze schriftlich - und dazu gleichzeitig eine Zahlungsaufforderung. Dann dürfte ihm klar werden, dass er ein ziemlich schlechtes Geschäft gemacht hat. Denn für 600 Euro hätte er sich 27 Mal von Stadtsteinach nach Presseck chauffieren lassen können.