"Eine große humanitäre Leistung"

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Nina Rubenbauer spendete 1000 Euro für den Hospizverein. Vorsitzender Peter Witton dankte für die Großzügigkeit. Foto: Sonja Adam
Nina Rubenbauer spendete 1000 Euro für den Hospizverein. Vorsitzender Peter Witton dankte für die Großzügigkeit. Foto: Sonja Adam


Kronach — "Der Tod ist demokratisch. Er ist für alle Menschen auf Erden die letzte Instanz." Das sagte Nina Rubenbauer zum 20-jährigen Jubiläum des Hospizvereins. Der Festakt fand im "Roten Saal" der Firma Krumpholz statt. Und Nina Rubenbauer hatte noch eine Überraschung für den Hospizverein: eine Spende in Höhe von 1000 Euro. "Die Firma Krumpholz hat den Hospizverein von Anfang an immer sehr großzügig unterstützt", dankte Vorsitzender Peter Witton.
"20 Jahre Hospizverein, das ist 20 Jahre ehrenamtliche Arbeit für Menschen und deren Angehörige in den schwersten Stunden des Lebens", sagte Witton. Das Projekt "ambulanter Hospizdienst" laufe gut. Aber das funktioniert nur mit Hilfe der vielen Hospizbegleiter und all denen, die Schwerkranken am Ende des Lebens zur Seite stehen, würdigte Witton das Engagement jedes Einzelnen.

Leben in Würde beenden

Witton hat seine Tätigkeit in der Frankenwaldklinik beendet, möchte jetzt eine spezialisierte ambulante Palliativmedizin im Landkreis Kronach etablieren. "Dies ist geplant in Zusammenarbeit mit dem seit längerem bestehenden Bamberger Team und den stationären Hospizen sowie Palliativstationen. Für mich ist menschliche Zuwendung - dafür steht der Hospizverein - und die qualifizierte medizinische Versorgung von Schwerstkranken in ihrem Leiden - dafür steht die Palliativmedizin wichtig", so Witton. Den Sterbenden muss die Möglichkeit gegeben werden, das Leben in Würde und aktiv beenden zu können. "Diese spezialisierte ambulante Versorgung ist nicht nur für Krebspatienten, sondern für alle schwerstkranken Patienten gedacht, um sie möglichst lange, im Idealfall bis an ihr Lebensende, rund um die Uhr zu Hause oder im Seniorenheim ohne Klinikeinweihung betreuen zu können", betonte Witton.
Witton blickte bei der Jubiläumsfeier auf Meilensteine zurück. So gelang es eine hauptamtliche Hospizkoordinatorin - Barbara Förtsch - in Kronach zu etablieren. Der Hospizverein hat inzwischen sogar ein eigenes Fahrzeug.
In einer Powerpointpräsentation ließ Witton die gesamten Aktivitäten der vergangenen 20 Jahre Revue passieren. "Die Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden gehört zur Aufgabe eines jeden Christen", betonte Pfarrerin Susanne Treber. Und Regionaldekan Thomas Teuchgräber stieß ins selbe Horn. Teuchgräber habe selbst im Zuge seiner Pastoralausbildung eine Ausbildung zum Hospizbegleiter absolviert. "Diese Ausbildung hat die Theorie auf die Füße gebracht", schilderte Teuchgräber und würdigte das Engagement der ehrenamtlichen Begleiter. Denn es sei wichtig, Menschen zu finden, die die Last der anderen mittragen. "Es kommt auch etwas zurück", wollte Teuchgräber auch neu Interessierte gewinnen.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein würdigte die Arbeit des Hospizvereins als "großartige humanitäre Leistung". "20 Jahre Hospizverein sind 20 Jahre Mitmenschlichkeit, Zuwendung, Mitfühlen und Mitleiden", so Beiergrößlein. Vor allem in einer Zeit, wo das Sterben an den Rand der Gesellschaft verdrängt werde, sei diese Arbeit wichtig, betonte der Bürgermeister.
"Die Sterbenden möchten die Würde als Individuum behalten", betonte die stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Hospizverbandes, Carmencita Hartwig. "Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die nicht davon laufen, sondern die bereit sind, mit den Sterbenden die Schrecken der Dunkelheit zu teilen", sagte Hartwig.
Die Feierstunde wurde musikalisch von Nico Wöhner und Timo Sandner auf dem Akkordeon umrahmt. Inge-Maria Böhm zeigte zwei Trauertänze.