In einem zwölfteiligen musikalischen Kaleidoskop stellt Karl Jenkins in "Stella Natalis" Aspekte der Weihnachts- und Winterzeit in der Weltsprache Musik vor. In der Haßfurter Pfarrkirche wurde das Werk aufgeführt.
"Only heavenly music - nur himmlische Musik": Keine Zeile aus dem Werk "Stella Natalis" von Karl Jenkins könnte das Konzert besser beschreiben, das die Besucher in der voll besetzten Pfarrkirche in Haßfurt am Christkönig-Sonntag erlebten. Denn die Kantorei Haßberge, der Oratorienchor und das Orchester Würzburg, Sopranistin Christina Roterberg und Trompeter Moritz Görg setzten unter der Leitung von Matthias Göttemann den Zyklus aus zwölf Liedern so hervorragend um, dass sich das Publikum mit stehenden Ovationen für den musikalischen Genuss bedankte.
Dass die angekündigten Künstler und der Komponist dieses weihnachtlichen Werks bei Musikliebhabern in der Region sehr angesagt sind, zeigte schon die Tatsache, dass die Pfarrkirche wieder einmal voll besetzt war. Zudem der Auftritt von fast 100 Sängerinnen und Sänger, die trotz des großen Podests kaum im Chorraum Platz fanden, zusammen mit den Musikern einen großartigen Klang versprach. "Stella Natalis" beleuchtet in den zwölf Sätzen verschiedene Aspekte der Weihnachts- und Winterzeit mit alten und neuen Texten in der Weltsprache Musik.
Seine facettenreichen Klangfarben, Harmonien und Rhythmen sprechen die unterschiedlichsten Gefühle auf moderne, aber dennoch bezaubernde und mitreißende Art an. Sie erzeugen ein Wohlgefühl, das durch den ganzen Körper strömt und nichts als himmlische Musik zurücklässt.
Verdienst
Es ist Matthias Göttemann zu verdanken, dass der Chor die Herausforderungen des Werks, die zum einen in der teils komplizierten Rhythmik und zum anderen im ständigen Wechsel von einer Tonart zur anderen bestehen, so herausragend meisterte. Wie immer hatte der Dirigent großen Wert auf die Intonation, aber auch auf die Aussprache und eine dynamische und interpretatorische Gestaltung der verschiedenen Sätze gelegt.
So gelang es den Sängerinnen und Sängern, die unterschiedlichen Aussagen mal leise und getragen, mal laut und kräftig, mal rhythmisch pointiert, mal in großen Bögen, mal innig, mal lebendig und immer spannungsgeladen zum Ausdruck zu bringen. Während der Chor - immer in aufmerksamer Kommunikation mit dem Chorleiter - durch einen Klang wie Samt und Seide und bewundernswerte Artikulation beeindruckte, berührte Sopranistin Christina Roterberg durch ihre wunderschöne Stimme und ihren ausdrucksstarken Gesang.
Virtuos
Ein weiterer Höhepunkt in dem Werk ist der solistische Part für Trompete, mit dem Moritz Görg, der eine C-, eine D- und eine Bachtrompete spielte, seine Virtuosität unter Beweis stellte. Gerade auch die "Duette" zwischen seiner Trompete und der Sopranstimme von Christina Roterberg waren wahre Glanzpunkte dieses Konzerts.
Zum Gesamterfolg trugen aber nicht nur die Streicher des Orchesters Würzburg, sondern auch die Percussionistinnen bei. Immerhin sorgten Stephanie Carr-Lemmerich und Evgenia Kavaldjieva an der Darbuka, am Glockenspiel, Xylophon, Tamburin, an den Tomtoms, an der kleinen Trommel, mit Fingerzimbeln, Triangel, Becken und Schlittengeläut äußerst virtuos für interessante Klangfarben und rhythmische Vielfalt.