Wem der Lack seines Wagens besonders am Herzen liegt, dürfte im Kronacher "Parkdeck Turnerheim" absolut falsch aufgehoben sein. Selbst in einem Kleinwagen b...
Wem der Lack seines Wagens besonders am Herzen liegt, dürfte im Kronacher "Parkdeck Turnerheim" absolut falsch aufgehoben sein. Selbst in einem Kleinwagen bedarf es hoher Konzentration, nicht anzuecken. Schmal sind neben dem Kurvenradius schließlich nicht nur die Auf- und Abfahrten zur nächste Etage, sondern auch die Parkbuchten.
An eine Breite von 2,50 Metern wie in Coburg ist nicht zu denken, an 3,50 Meter wie in der bayerischen Landeshauptstadt erst recht nicht. Immerhin waren die Autos 1995 - als das Parkdeck in Kronach errichtet wurde - noch um einiges schlanker. "Die Breite der Parkbuchten entspricht den Mindestanforderungen der Straßenverkehrsordnung für öffentliche Parkhäuser", sagt Stadtkämmerer Wolfgang Günther. Ansonsten hätte das Parkdeck auch keine Baugenehmigung erhalten, ergänzt er.
Neue Einteilungen seien nicht geplant: "Dies würde zum Wegfall von Stellplätzen führen."
Einen Gewinn wirft das Parkdeck nicht ab. Zwischen 130 000 und 150 000 Euro habe das jährliche Defizit von 2006 bis 2013 betragen. "Für die zukünftige Entwicklung sehe ich bei der derzeitigen Parkplatzbewirtschaftung wenig Abweichungsmöglichkeit vom langjährigen Ergebnis", teilt der Stadtkämmerer mit.
2011 (68 900 Nutzer) ging das Interesse, seinen Wagen dort abzustellen, spürbar zurück. Schon ein Jahr später passierten nur noch 61 400 Fahrzeuge die schwarz-gelb gestreifte Schranke. "Woher dieser plötzliche Einbruch kam, kann ich mir auch nicht erklären", sagt Günther.
Nach dem Tiefpunkt im Jahr 2014 (58 200) scheint es nun wieder leicht aufwärts zu gehen (2015: 61 500). Investiert wurde dennoch: Allerdings nicht in Parkbuchten, sondern hauptsächlich in das Stahlverbund-Tragwerk.
ham