Kreis Haßberge — Es brummt in der Luft und plötzlich kracht etwas auf das Dach eines Schuppens. Ein Hirschkäfer ist unterwegs. Von Ende Mai bis Ende Juli schwärmen die imposanten Tiere an lauen Abenden mit deutlich vernehmbarem Brummen herum. Ein prachtvolles Exemplar, das unsere Reporterin entdeckt hat, tauchte im Ebelsbachtal auf. Das Tierchen fühlt sich dort offenbar wohl.
Im Jahr 2012 war der Hirschkäfer zum Insekt des Jahres gewählt worden. Man hatte sich für eine Art entschieden, die in Deutschland sehr selten geworden ist und in der "Roten Liste" als "stark gefährdet" geführt wird. Der Bestand hat in Mittel- und Südeuropa stark abgenommen, da aufgrund von "Aufräumaktionen" immer weniger Lebensräume für diese Tiere existieren.
Hirschkäfer können bis zu neun Zentimeter lang werden. Damit sind sie die größten Käfer Mitteleuropas.
Über das große "Geweih", bei dem es sich um den massiv vergrößerten Oberkiefer (Mandibel) handelt, verfügen aber nur die Männchen. Bei Kämpfen gegen Rivalen und zum Festhalten der Weibchen während der Paarung setzen sie ihr "Geweih", ein. Weibchen sind mit vier bis sechs Zentimetern deutlich kleiner als die männlichen Tiere. Wissenschaftlich bezeichnet heißen Hirschkäfer Lucanus cervus.
Das Insekt des Jahres wird seit 1991 jährlich ausgerufen. Zum Insekt des Jahres 2014 wurde die Goldschildfliege bestimmt.
mei