Ein Stück Himmel auf Erden

2 Min
Es war ein schöner Moment, als die Teilnehmer der ersten Kindergarten-Sternwallfahrt in die Ritterkapelle in Haßfurt einzogen. Fotos: Ulrike Langer
Es war ein schöner Moment, als die Teilnehmer der ersten Kindergarten-Sternwallfahrt in die Ritterkapelle in Haßfurt einzogen. Fotos: Ulrike Langer
Diakon Manfred Griebel (rechts) feierte mit den Wallfahrern der ersten Kindergarten-Sternwallfahrt zur Ritterkapelle in Haßfurt eine kleine Andacht.
Diakon Manfred Griebel (rechts) feierte mit den Wallfahrern der ersten Kindergarten-Sternwallfahrt zur Ritterkapelle in Haßfurt eine kleine Andacht.
 
Fröhlich war die Andacht, die die Kinder und ihre Mütter und Väter bei der ersten Kindergarten-Sternwallfahrt in der Ritterkapelle in Haßfurt feierten.
Fröhlich war die Andacht, die die Kinder und ihre Mütter und Väter bei der ersten Kindergarten-Sternwallfahrt in der Ritterkapelle in Haßfurt feierten.
 

Jubiläum  550 Jahre gibt es die Ritterkapelle in Haßfurt. Grund genug, zu feiern: Sechs Kindergärten machten sich auf den Weg und nahmen an der Kindergarten-Sternwallfahrt teil. Das Singen und Klatschen hat den Kindern besonders viel Spaß gemacht.

von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer

Haßfurt — Zum ersten Mal überhaupt waren aus Anlass des 550. Jubiläums der Ritterkapelle in Haßfurt die Kindergärten im Stadtgebiet eingeladen worden, in einer Sternwallfahrt zur Kirche zu ziehen und dort eine kleine Feier zu begehen. Als dann unzählige Kinder aus den Kindergärten St. Barbara, St. Josef, Prappach, Augsfeld, Wülflingen und Sylbach mit ihren Begleitpersonen in die Kirche einzogen, war dies ein Moment, an dem nicht nur Diakon Manfred Griebel spürte: "Hier berühren sich Himmel und Erde."

Langer Weg bis zur Ritterkapelle

Seit der Generalsanierung vor einigen Jahren bemüht sich das Bistum Würzburg, die Ritterkapelle als Marienheiligtum und Wallfahrtsziel wieder aufzubauen. Vor gut 200 Jahren war die Ritterkapelle ein solches, beliebtes Wallfahrtsziel gewesen.
Bei der Sanierung ist auch das Kircheninnere im Sinne der Pilgerschaft umgebaut, ein so genannter Volksaltar eingerichtet worden.
Unter dem Thema "Wenn Himmel und Erde sich berühren" stand nun die Wallfahrt. Die Kinder, Erzieherinnen, Eltern und Großeltern nahmen zum Teil weite Strecken in Kauf. Die Gruppe aus Wülflingen war rund eineinhalb Stunden unterwegs. Die Kindergärten aus Prappach und Augsfeld starteten am Parkplatz eines Möbelhauses und marschierten etwa 45 Minuten bis zur Ritterkapelle. Sie sangen Lieder und beteten Texte, die Manfred Griebel als Organisator zur Verfügung gestellt hatte. Einige Kinder trugen selbst gebastelte Kreuze oder Fahnen voran.
Als sie dann nach und nach in die Kirche einzogen, hieß der Diakon alle Wallfahrer willkommen. "Wir wollen heuer ein Stück Himmel auf Erden erleben", sagte er in Anspielung auf das Motto des Jubiläumsjahres, "und es ist schön, dass ihr alle aus verschiedenen Himmelsrichtungen hier hergekommen seid." Jesus sei ein Freund der Kinder gewesen und jedes Kind sei ein Stück Himmel, ein Geschenk, wie eine kostbare Blume. "Wo Gott euch hingepflanzt hat, dort sollt ihr blühen", so Griebel. "Ich wünsche euch, dass ihr immer wieder erfahrt, dass ihr kostbar seid und geliebt werdet. Denn wo Menschen sich lieben, ist immer auch ein Stück Himmel!"

"Ein Haus voller Kinder"

Mit Liedern, begleitet von Kantor Johannes Eirich sowie Johannes Geßner, Leiter des Kindergartens St. Josef, und Andrea Dumrauf, Leiterin des Kindergartens Wülflingen, mit Fürbitten, vorgetragen von Vertretern aller Kindergärten, und dem Vater Unser endete die kleine Feier.
Nach dem Segen waren alle vor der Kirche zu einem Imbiss eingeladen. Dabei äußerte die Leiterin des Kindergartens St. Barbara, Gisela Kaffer, ihre Begeisterung. "Ich fand die Idee der gemeinsamen Wallfahrt einfach wunderbar, zumal ich selbst eine eifrige Pilgerin bin und unser Kindergarten schon öfter Wallfahrten in Haßfurt unternommen hat", sagte sie.
Auch die Kinder sagten ihre Meinung: "Es war ganz schön weit zu laufen, aber meine Füße haben gar nicht wehgetan", sagte ein Mädchen. Ein Bub war stolz, dass er das Kreuz tragen durfte. Andere Buben fanden das Singen in der Kirche, das Klatschen, Stampfen und Tanzen zu den Liedern sowie die Tatsache, dass so viele Leute in der Kirche waren, schön. Ein Vierjähriger berichtete stolz: "Ich habe die Ritter in der Kirche gesehen!" Eine Mutter bilanzierte: "Es war ein schönes Erlebnis, mit den anderen Kindergärten zu feiern. Besonders toll war, dass die Kirche ein Haus voll Kinder war und dass alle Buben und Mädchen lauthals mitgesungen haben, so dass ich eine Gänsehaut bekam."