Ein Schiff wird kommen...

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So wie hier im Bamberger Hafen können auch künftig in Forchheim Flusskreuzfahrt-Passagiere das Schiff verlassen. Foto. Rieger-Press
So wie hier im Bamberger Hafen können auch künftig in Forchheim Flusskreuzfahrt-Passagiere das Schiff verlassen.  Foto. Rieger-Press
An der Lände soll eine Anlegestelle für Schiffe bis zu 130 Metern Länge entstehen. Foto: Josef Hofbauer
An der Lände soll eine Anlegestelle für Schiffe bis zu 130 Metern Länge entstehen.  Foto: Josef Hofbauer
 

Forchheim wird künftig Ziel von Flusskreuzfahrtschiffen werden. Der Planungsausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, dass eine Reederei aus der Schweiz eine Landungsstation an der Lände errichten darf.

Andreas Oswald

Schon das Schiff, das den Wirtshausaushänger der Gaststätte Neder ziert, beweist, dass die auf das Jahr 1554 datierte älteste Brauerei Forchheims Anlaufstelle für die damaligen Flussschiffer war. Jetzt knüpft Forchheim an die alten Zeiten an. Doch nicht derbes Schiffsvolk landet an, sondern Kreuzfahrt-Passagiere aus aller Welt. Denn die schweizer Reederei Scylla plant eine Anlegestelle für ihre schwimmenden Hotels an der Lände. Der Planungsausschuss stimmte dem Vorhaben in seltener Einstimmigkeit zu, denn man erhofft sich dadurch weitere Schubkraft für den touristischen Aufschwung in Forchheim und seinem Umland.
Nachdem in der Vergangenheit die Bemühungen gescheitert seien, einen Kooperationspartner für Flusskreuzfahrten zu finden, sei es dem Leiter der Tourist-Information, Nico Cieslar, auf der Tourismusbörse in Berlin gelungen, bei der in Basel beheimateten Reederei Interesse am Bau einer Schiffsanlegestelle zu wecken - und zwar auf deren eigene Kosten, wie Wirtschaftsförderer Viktor Naumann erfreut berichtete.


Gewinn für die Stadt

"Ich bin erstaunt, dass Forchheim noch nicht eher als Kreuzfahrtziel entdeckt worden ist", erklärte Marco van Ingen, der Manager der Reederei, die seit 44 Jahren auf der zunehmenden Erfolgswelle der Flusskreuzfahrten schwimmt und mittlerweile eine Flotte von 29 Schiffen hat. Die Stadt biete all das, was man als Schiffsreiseunternehmen benötige: die Infrastruktur für die Hotelboote, mit leicht erreichbarer Liegestelle in Ortsnähe, ein attraktives Stadtzentrum und Busparkplätze für Exkursionen ins Umland. Und auch was der Flusstourismus für die Stadt bringe, verdeutlichte der "River-Manager": Zusatzgeschäfte für den lokale Handel durch den Einkauf von Schiffsproviant aus dem regionaltypischen Angebot und natürlich Einnahmen durch die Passagiere auf ihren Landgängen. Die Annahme, dass die Kreuzfahrttouristen nur das Bordangebot nützen würden, sei falsch, betonte Marco van Ingen: "Wer in die Stadt geht, der gibt dort auch etwas aus". Nachdem der Vertreter der Reederei alle Bedenken hinsichtlich eventueller Folgekosten entkräftigt hatte und versicherte, dass Bau und Unterhalt der Anlegestelle voll von der Firma getragen würden, stimmte der Planungsausschuss einem Vertragsentwurf zu.