Die katholische Pfarrgemeinde in dem Ebelsbacher Gemeindeteil feierte gestern das 250. Jubiläum des Wendelinus-Gotteshauses. Altbischof Paul-Werner Scheele gestaltete die Festmesse und segnete den neuen Vorplatz.
Klaus Schmitt
"Im Geiste Balthasar Neumanns" ist die Wendelinus-Kirche in Steinbach von 1766 bis 1769 erbaut worden. Der große Barockbaumeister lebte da zwar nicht mehr, aber sein letztes sakrales Bauwerk, die Wallfahrtskirche Maria Limbach, liegt in Sichtweite des Steinbacher Gotteshauses auf der anderen Mainseite - und die Steinbacher Kirche erinnert in der Tat sehr an Balthasar Neumann. Die Gläubigen begingen am gestrigen Sonntag mit einem Festgottesdienst das 250. Jubiläum ihres Gotteshauses.
Der Würzburger Altbischof Paul-Werner Scheele zelebrierte die Festmesse mit Pfarrer Matthias Rusin, dem früheren Ebelsbacher Pfarrer und heutigen Limbacher Wallfahrtspfarrer Ottmar Pottler sowie Diakon Joachim Stapf.
Gemeinschaft hat hohen Wert
Scheele war vor dem Gottesdienst von den Geistlichen, den Kommunion- und den Kindergartenkindern, einer großen Schar Ministranten und den Abordnungen der Vereine sowie den Steinbacher Bürgern empfangen worden. Mit ihrer Anwesenheit und später auch mit ihren Grußworten brachten die Vereine die große Verbundenheit mit der katholischen Pfarrgemeinde und dem Gotteshaus zum Ausdruck und unterstrichen die Bedeutung der Gemeinschaft in dem Ebelsbacher Gemeindeteil.
Pfarrer Matthias Rusin wies in der Messe darauf hin, 250 Jahre Kirche bedeuteten, dass sich viel bewegt habe. Einen Teil davon habe auch der frühere Würzburger Diözesanbischof Paul-Werner Scheele mitbewegt, sagte Rusin.
Scheele betonte, dass das Gotteshaus nicht nur aus Steinen erbaut und nicht nur ein Denkmal sei, sondern aus lebendigen Gliedern errichtet wurde, "zu denen wir alle
gehören". Scheele: "Hier ist Haus Gottes und Pforte des Himmels. Das ist auch diese Kirche. Jeder ist berufen, lebendiges Haus Gottes zu sein."
Der Ebelsbacher Bürgermeister Walter Ziegler (BNL) griff diese Gedanken auf und betonte: "In der Kirche kommt das zur Sprache, was die Menschen bewegt." Die Kirche sei "ein Ort, an dem existenzielle Fragen gestellt werden", und deshalb werde sie auch im 21. Jahrhundert gebraucht.
Ziegler bezeichnete das 250. Jubiläum als "ein großes Ereignis" für Steinbach und die ganze Gemeinde
Ebelsbach. Die Feier dokumentiere die lebendige Gemeinschaft.
Nach dem Gottesdienst segnete Paul-Werner Scheele den Vorplatz der Wendelinus-Kirche. Das Areal ist neu gestaltet worden und bildet zusammen mit dem Kinderspielplatz und dem Ehrenmal einen einladenden Ort am westlichen Dorfeingang.
Die Kirchenverwaltung hat mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde und des Bauhofes die Fläche vor dem Gotteshaus gepflastert, Sitzbänke aufgestellt und begrünt. Die Maßnahme sei "gut gelungen", lobte Bürgermeister Walter Ziegler. Dem Festgottesdienst schloss sich das Pfarrfest an.