1953 war ihr Jahr. In den zwölf Monaten hat sich im Leben von Apollonia (Loni) und Gerhard Hentschel aus Forchheim einiges geändert. Die beiden lernten sich Anfang des Jahres kennen. Im Haus, in dem s...
1953 war ihr Jahr. In den zwölf Monaten hat sich im Leben von Apollonia (Loni) und Gerhard Hentschel aus
Forchheim einiges geändert.
Die beiden lernten sich Anfang des Jahres kennen. Im Haus, in dem sie seinerzeit wohnten, in Oberailsfeld. "Es war Liebe auf den ersten Blick" erzählte das Paar. Lange gefackelt haben die jungen Leute dann nicht. Schon im Juli, ein halbes Jahr später, waren der damals 29-jährige Volksschullehrer und die 20-jährige Zahnarztassistentin ein Paar, das sich in der St. Burkard-Kirche sein Ja-Wort gab.
Jetzt feiern die Hentschels nach 65 Jahren glücklicher Ehe ihre "Eiserne Hochzeit". Zu Hause in ihrer Eigentumswohnung, die sie 1971 gekauft haben und wo sie sich bis heute wohlfühlen.
Dorthin waren auch Vizelandrat Edgar Büttner (SPD) und Bürgermeister Franz Streit (CSU) mit den Grüßen und Präsenten von Landkreis und Stadt gekommen. Beide gratulierten zu einem Jubiläum, das wie Büttner betonte, "eine echte Seltenheit ist und zu diesen Wenigen eben Loni und Gerhard Hentschel gehören". Seinen Schritt hat das Paar nie bereut, es wurde eine Liebe fürs Leben.
Worin liegt das Geheimnis einer so erfolgreichen Ehe: "Zusammenhalt, das Leben gemeinsam gestalten und dies alles mit Gottes Gnade", sind sich die Hentschels sicher. Dass ihre Eltern diesen Tag bei bester Rüstigkeit begehen konnten, freute sich ihre einzige Tochter Claudia, die aus Wiesbaden anreiste. Doch das Leben von Loni und Gerhard Hentschel war vom Zweiten Weltkrieg bestimmt. Während Ehefrau Loni in Oberailsfeld aufwuchs, wurde Gerhard, der als Vierjähriger mit seiner Familie aus Ostpreusssen ins Fränkische kam, bereits mit 18 Jahren zur Wehrmacht eingezogen und kämpfte auf der Krim an der Front.
Nach seiner Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft setzte er seine Ausbildung als Pädagoge fort und wurde Lehrer. Zuletzt war er Rektor an der Kirchehrenbacher Volksschule bevor er 1989 in Pension ging.
Bei all seiner Tätigkeit hielt ihm Loni den Rücken frei und war für die Familie da. Heute ist es bei dem Ehepaar etwas ruhiger geworden. Haben sie doch in den vergangenen Jahren viel schönes erlebt, die Welt angeschaut, unter anderem Sotschi besucht, wo Gerhard Hentschel im Krieg weilte.
Sie pflegen ihren Bekanntenkreis und soweit möglich das Vereinsleben mit den Tagesfahrten. Beide sind froh, sich noch selbst rundum versorgen zu können mit dem Wusch: "Es soll einfach so weitergehen."
dia