In einem Gottesdienst erinnerte Stadtpfarrer Helmut Hetzel an die Herzogenauracher Euthanasieopfer der NS-Machthaber. Der Historiker Marc Deavin hatte ihr S...
In einem Gottesdienst erinnerte Stadtpfarrer Helmut Hetzel an die Herzogenauracher Euthanasieopfer der NS-Machthaber. Der Historiker Marc Deavin hatte ihr Schicksal erforscht und dadurch den Opfern einen Namen gegeben. Und ihnen so auch ihre Würde wiedergegeben.
Es gelte, ihrer im Gottesdienst nicht nur zu gedenken, sondern ihnen als Christ die Würde zukommen zu lassen, die jedem Menschen über den Tod hinaus gebühre. Jeder erhalte in der Taufe einen Name und damit eine Persönlichkeit als Mensch, so Hetzel. Die Osterkerze sei ein Symbol für das Leben über das Irdische hinaus, stelle aber auch ein Hoffnungszeichen für uns auf Erden dar.
Die Lebensdaten und das Schicksal der Euthanasieopfer wurden von Verwandten verlesen. Danach wurde für jeden der zu Tode gekommenen Herzogenauracher eine Kerze an der Osterkerze entzündet und auf dem Altar platziert.
Das sei ein Zeichen dafür, dass sie auch heute mit ihrer einmaligen Persönlichkeit leuchten und bei Gott leuchten mögen. Ebenso wurde ihrer in den Fürbitten gedacht, und sie wurden Gottes Güte anempfohlen.
Bereits im Vorfeld hatten sich die Familienmitglieder der Opfer im Pfarrzentrum getroffen, um sich auszutauschen. Bei den meisten Familien war das Andenken an diese Opfer staatlicher Willkür stets vorhanden. In Zukunft soll eine Gedenktafel an die Herzogenauracher Euthanasieopfer erinnern. Für Mark Deavin soll sie eine Mahnung für die jetzt Lebenden sein.
maw