Dienst in der Feuerwehr ist kein "Hobby"

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Dem Gemeinderat Pfarrweisach lag am Donnerstagabend ein Beratungspunkt vor, bei dem beschlossen werden sollte, die Kosten für die Frau oder Partnerin von Feuerwehrleuten, die 40 Jahre Dienst verrichte...

Dem Gemeinderat Pfarrweisach lag am Donnerstagabend ein Beratungspunkt vor, bei dem beschlossen werden sollte, die Kosten für die Frau oder Partnerin von Feuerwehrleuten, die 40 Jahre Dienst verrichten und daher Anspruch auf eine Woche Erholung im Feuerwehrerholungsheim in Bayrisch-Gmain haben, zu übernehmen.

Die Kosten für den 40-jährigen Jubilar übernimmt der Freistaat. In anderen Kommunen sei dies längst Brauch, dass die Kosten für die Frau oder Partnerin die Gemeinde bezahlt, erläuterte Bürgermeister Ralf Nowak. Es gehe hier um 270 Euro für eine Woche Aufenthalt. Man wolle damit ein Zeichen setzen für die Frauen, deren Männer ihre Freizeit für die Feuerwehr opferten oder oft in lebensgefährlichen Situationen bei einem Brand oder der Bergung von Unfallopfern im Straßenverkehr im Einsatz sind. Drei bis fünf Feuerwehrmänner aus der Gemeinde Pfarrweisach würden jährlich für 40 Jahre Dienst geehrt.

Kontroverse

Als Einzige wandte sich Gemeinderätin Rita Böhm (KUL) gegen einen Zuschuss. Für sie ist der Feuerwehrdienst "ein Hobby" - was Feuerwehrkommandant Sebastian Bock und den ehemaligen Kommandanten Josef Kneuer aus ihren Stühlen hob. In einem geharnischten Wortwechsel mit Böhm klärten sie die Gemeinderätin über die Verantwortung der Feuerwehren auf. Bürgermeister Ralf Nowak stellte klar, die Feuerwehr sei eine Pflichtaufgabe der Gemeinde und kein Hobbyverein.

Böhm blieb dabei: Bei der Abstimmung stimmte sie als Einzige dagegen, dass die Kosten für die Frauen in Bayrisch-Gmain die Gemeinde übernehmen soll. Der Beschluss gilt rückwirkend für Jubilare im Jahr 2018. alc