Im Landkreis Bad Kissingen sollen die Beschäftigten in Fast-Food-Restaurants mehr Geld bekommen. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). "Die Mitarbeiter stehen rund um die Uhr ...
Im Landkreis Bad Kissingen sollen die Beschäftigten in Fast-Food-Restaurants mehr Geld bekommen. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). "Die Mitarbeiter stehen rund um die Uhr an der Fritteuse oder an der Verkaufstheke - bekommen dafür aber meist nur den Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde", kritisiert Ibo Ocak von der NGG Unterfranken in einer Presse-Mitteilung. Die Gewerkschaft verlangt "armutsfeste Löhne" von mindestens 12 Euro pro Stunde.
Hintergrund ist die laufende Tarifrunde zwischen der Gewerkschaft NGG und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS). Die Branche beschäftigt bundesweit rund 120 000 Beschäftigte in 3000 Restaurants und Cafés. "Es ist höchste Zeit, vom Mindestlohn-Image wegzukommen. Die Menschen haben für ihre harte Arbeit eine faire Bezahlung verdient", betont NGG-Geschäftsführer Ocak.
Aktuell reichten die Löhne kaum, um ohne einen Zweitjob oder staatliche Stütze über die Runden zu kommen. Ocak: "Milliardenschwere Konzerne wie McDonald's zahlen so wenig, dass die Allgemeinheit einspringen muss. Heute müssen die Steuerzahler die Löhne und später die Renten aufstocken, damit das Geld zum Leben reicht." Die Arbeitgeber hätten jedoch ein spürbares Lohn-Plus bislang vehement blockiert. "Die Wut der Beschäftigten ist groß", so der Gewerkschafter.
Die schlechte Bezahlung führt nach Einschätzung der NGG auch zu einem verschärften Personalmangel in der Branche. "Sowohl ausgebildete Fachkräfte als auch Quereinsteiger überlegen sich dreimal, ob sie den stressigen Job im Schnellrestaurant zum Billig-Tarif machen. Stattdessen wechseln sie häufig in andere Branchen - etwa zum Discounter an die Kasse", berichtet Ocak. Höhere Löhne in der Systemgastronomie seien ein entscheidender Beitrag, um Fachleute in der Branche zu halten und Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen. red