Die Walters aus Düsseldorf haben an Eltmann einen Narren gefressen

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Zum 50. Mal auf Urlaub in Eltmann (von links): Hans Joachim Walter mit Gaby Aumüller vom "Hotel Landgasthof Wallburg", Monika Walter, Bürgermeister Michael Ziegler und Stefan Crämer Foto: Günther Geiling
Zum 50. Mal auf Urlaub in Eltmann (von links): Hans Joachim Walter mit Gaby Aumüller vom "Hotel Landgasthof Wallburg", Monika Walter, Bürgermeister Michael Ziegler und Stefan Crämer Foto: Günther Geiling

Die Familie Walter kennt sich in der Stadt Eltmann und ihrer Geschichte bestens aus. Hans Joachim Walter und seine Familie machten dieser Tage zum 50. Male ...

Die Familie Walter kennt sich in der Stadt Eltmann und ihrer Geschichte bestens aus. Hans Joachim Walter und seine Familie machten dieser Tage zum 50. Male im "Hotel Landgasthof Wallburg" Urlaub, weshalb sie eine besondere Ehrung durch Bürgermeister Michael Ziegler erhielten. Im Gespräch wird schon bei den ersten Worten klar, Eltmann ist den Düsseldorfern so etwas wie eine zweite Heimat geworden. Zum 50. Mal war neben den Eheleuten Hans Joachim und Monika Walter auch deren Neffe Stefan Crämer vor Ort.
"Heute haben sie ein wunderschönes Schwimmbad. Damals wurde es aus einer kleinen Quelle gespeist und man musste 14 Tage warten, bis es vollgelaufen war", erzählt der treue Gast. "Auf jeden Fall haben wir uns dort an die Kälte des Wassers gewöhnt. Es war ein Betonbecken und das Wasser wurde erst wieder ausgewechselt, wenn es umzukippen drohte", erinnert sich der heute 83-jährige Hans Joachim Walter, der zeitlebens ein guter Sportler war.


Ein guter Sportler

"Früher gab es beim hiesigen Turnverein ja den Dreikampf mit Weitsprung, Kugelstoß und dem 100-Meter-Lauf. Ich hatte eine ganze Kiste voll mit Siegeskränzen und Urkunden und hatte als Sportler einen Namen hier." Verhältnisse wie in der alten "Turnhalle" unter dem Rathaus in Eltmann könne sich die junge Generation angesichts der sehr modernen Georg-Schäfer-Sporthalle gar nicht mehr vorstellen, meint er.
Aber auch die aktuellen Entwicklungen in Eltmann interessieren die Gäste aus dem Rheinland, die das Ortsgeschehen in den Berichten der Presse und im Internet verfolgen. So wussten sie beispielsweise bereits vom neuen "Philosophenweg", der direkt am Hotel Wallburg vorbeiführt.
Auch die "Engstelle am Stadtberg zum Marktplatz" interessierte die Gäste. "Geschieht hier einmal etwas?", fragten sie den Bürgermeister, der jedoch berichtete, dass das alte Gebäude an der Engstelle durch einen auswärtigen Interessenten gekauft wurde, der das Haus herrichten wolle. Die Engstelle werde also bleiben.


Kurz vor Kriegsende begann's

Die Walters stammen, wie sich aus dem Gespräch ergab, tatsächlich aus dem Rheinland, wurden aber am Ende des Krieges nach Eltmann evakuiert. "Wir kamen hierher, weil man Eltern mit kleinen Kindern aus der Gefahrenzone der Großstädte herausnehmen wollte", berichtetet der Senior. So gelangte die Familie mit etwa 30 anderen Familien 1944 nach Eltmann. So entstand in Eltmann später der Begriff der "Düsseldorfer Siedlung". Hans Joachim Walter: "Wir wohnten hier in Baracken, die 1955 bei einem Unwetter teilweise regelrecht weggeschwemmt wurden."
Walter erinnert sich an die Zeit, als er selbst in die Schule nach Haßfurt ging. Sein Vater sei nach dem Kriege Betriebsleiter bei den "Fränkischen Rohrwerken" in Königsberg gewesen. Erst 1957 zog es die Familie zurück ins Rheinland.
"Seit 73 Jahren komme ich immer wieder nach Eltmann, die letzten Jahre ständig", berichtete Walter. "Unsere ganze Familie fühlt sich Eltmann und Unterfranken verbunden." Auch die Jahrgangstreffen seien noch in guter Erinnerung, aber so langsam fehlten die alten Bekannten, erzählt er.
Zum 50. Male steuerten die Düsseldorfer Eltmann an, besuchten die "Bärentage" und wohnten im "Hotel Landgasthof Wallburg". "Unsere Gastgeber begegnen uns immer mit besonderer Herzlichkeit. Wir sind hier keine Nummer, sondern werden als Menschen und Freunde wahrgenommen." Wirtin Gabby Aumüller ihrerseits war voll des Lobes für ihre Gäste.
Eltmann sei der ideale Ausgangspunkt für Unternehmungen über ganz Franken hinweg. Alle drei Urlauber schwärmen von der herrlichen Regiont und den Städten Aschaffenburg, Würzburg und Schweinfurt. "Bamberg ist das Highlight, das zum Pflichtprogramm gehört", sagte Monika Walter. Aber auch der Steigerwald müsse sein.
Bürgermeister Michael Ziegler gefiel das Lob der Gäste natürlich: "Das ist eine ganz besondere Ehrung für unsere Stadt." So gab es Präsente wie einen Bierkrug mit Stadtwappen für Hans Joachim Walter und Stefan Crämer und ein kuscheliges Badetuch mit dem Stadtwappen für Monika Walter.