"Die dauerhaft hohen Gewerbesteuereinnahmen ermöglichen der Gemeinde Vestenbergsgreuth einen relativ problemlosen Haushalt", zog Tobias Weiß, Kämmerer der V...
"Die dauerhaft hohen Gewerbesteuereinnahmen ermöglichen der Gemeinde Vestenbergsgreuth einen relativ problemlosen Haushalt", zog Tobias Weiß, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Höchstadt am Ende seines Vorberichts Fazit. Der Etat wurde in der Sitzung einstimmig gebilligt.
Zwei Millionen Euro - und damit unverändert gegenüber dem Ansatz des Vorjahres - erhofft sich die Kommune aus der Gewerbesteuer. 2015 waren laut Jahresrechnung sogar 275 000 Euro mehr eingegangen als im Haushalt veranschlagt. Auch die Einkommensteuerbeteiligung ist gegenüber dem Vorjahr um 40 000 auf 813 000 Euro gestiegen, und die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt fiel 2015 ebenfalls sehr viel besser aus, als vorauszusehen war. Aus den im Haushalt 2015 angesetzten 352 000 Euro wurden laut Rechnungslegung 942 000 Euro.
Den Rücklagen konnten daher am Ende des Jahres nicht nur die geplanten 221 000 Euro, sondern gut eine Million mehr, nämlich rund 1,25 Millionen Euro zugeführt werden. Dadurch hat sich die "Reserve", auf die Vestenbergsgreuth - wäre dies nötig - zurückgreifen könnte, auf gut zwei Millionen Euro erhöht. Zur Finanzierung der großen Maßnahmen in diesem Jahr seien daher keine Kredite notwendig.
Diese solide Finanzpolitik ist ganz im Sinne von Bürgermeister Helmut Lottes (CSU/UB). "Wir haben in den vergangenen Jahren die Basis geschaffen, um uns an größere Vorhaben wagen zu können", sagte er in der Sitzung. Ohne riesige Schuldenberge auftürmen zu müssen, wie der Gemeindechef betonte.
Sein Prinzip sei "eine konservative Planung", die sowohl Unwägbarkeiten einbeziehe als auch Ausfälle einkalkuliere.
Dickster Brocken bei den Ausgaben des diesjährigen Verwaltungshaushalts ist mit rund 1,24 Millionen Euro die Kreisumlage. Die Zuführung, das ist der Überschuss, der im Verwaltungshaushalt erwirtschaftet werden soll, hat Weiß 2016 mit 383 500 Euro angesetzt. Nach Abzug der Tilgungsleistungen stehe der Gemeinde eine freie Finanzspanne von 312 000 Euro zur Verfügung.
Der Vermögenshaushalt ist in diesem Jahr vor allem durch zwei Maßnahmen geprägt: den Abbruch der alten Schulturnhalle und den Neubau einer Multifunktionshalle sowie durch den Ausbau der Breitbandversorgung. Insbesondere für den Strang Frickenhöchstadt, Ochsenschenkel und Unterwinterbach besteht nach den Worten des Bürgermeisters Bedarf für schnellere Datenübertragung.
Die Vertragsunterzeichnung mit der Telekom stehe kurz bevor. Von den Kosten in Höhe von 355 000 Euro bleiben nach Abzug der staatlichen Förderung 145 000 Euro an Eigenbeteiligung für die Gemeinde übrig.
Für den Neubau der Multifunktionshalle mit Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro ist im diesjährigen Haushalt eine Million Euro eingestellt, der Rest 2017. Durch den kommunalen Verbund hofft Lottes auf einen Zuschuss aus der Städtebauförderung in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Sanierung der Kläranlage ist mit 800 000 Euro angesetzt, jedoch müssen diese Kosten durch Umlegung refinanziert werden. 200 000 Euro stehen für den Bau von Gehweg und Querung an der Kreisstraße (von Uehlfeld kommend) zur Verfügung. Für die Gestaltung des "Mittelpunkts Frankens" nahe Ochsenschenkel zum Rastplatz für Radfahrer und Wanderer stehen im Haushalt 20 000 Euro zur Verfügung.
Die Pro-Kopf-Verschuldung soll zum Jahresende bei 565,84 Euro und damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegen.