Das Stadtmuseum beleuchtet, wie sich die Darstellung Herzogenaurachs gewandelt hat. Es gab in hundert Jahren viele Versuche eines Leitbegriffs, bis man jetzt zu "Bewegend" gekommen ist.
Bernhard Panzer "Welches Bild haben wir von unserer Stadt", fragte sich Irene Lederer, die Leiterin des Stadtmuseums. Um in einer Ausstellung nach einer Antwort zu suchen. Gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Christian Hoyer begab sie sich "in das waghalsige Unternehmen, die Selbstbilder und die Fremdbilder der Stadt Herzogenaurach zu betrachten". Und so ist "Bewegend! Selbstbild im Wandel" entstanden, zu sehen am dem 9. Mai im Stadtmuseum am Kirchenplatz.
In der Ausstellung haben die Museumsmacher viele zum Thema passende Materialien zusammengetragen. Vor allem in der Publizistik und Fremdenverkehrswerbung ist man fündig geworden. Diese zeigen auf, wie sich die Stadt vermarktet und wie sich diese Selbstdarstellung in den letzten einhundert Jahren gewandelt hat.
Nebenprodukt des Umzugs
Im Grunde ist die Ausstellung eher zufällig entstanden, war gleichsam ein Nebenprodukt des Umzugs des Stadtarchivs ins Interimsrathaus. "Da sind wir auf interessante Relikte aus den letzten hundert Jahren gestoßen", sagt Irene Lederer.
Auf der Suche nach dem Selbstbild gab es in der Vergangenheit immer wieder Anläufe, ein Stadtmarketing zu entwickeln. Man bezeichnete sich nach dem Zweiten Weltkrieg als die "Perle des Aurachtals" und warb als Fremdenverkehrsgemeinde mit vielen Brauereien und dem guten Bier, und mit dem Kurhotel.
Eine Stadt mit Herz
Aber auch als "Romantisches Städtchen im Rangau", als "Stadt der alten Türme und Fachwerkhäuser" oder als "Garnisonsstadt der Luftwaffe" wurde damals geworben. In den 50er und 60er Jahren folgte die "Stadt der Moderne". Postkarten aus dieser Zeit zeigen nicht mehr idyllische Ansichten, sondern die Neubauten in Herzogenaurach, wie das Rathaus (das jetzt abgerissen wird) oder die Realschule. Und dann kam "Eine Stadt mit Herz", danach "Die Stadt des Sports" und auch als die kleinste Weltstadt wird Herzogenaurach gern gesehen. Es dauerte, bis es zur aktuellen Beschreibung des Selbstbildes kam. Jetzt genügt ein Wort: "Bewegend".
Zurzeit sind Irene Lederer und Christian Hoyer dabei, die Ausstellung aufzubauen. Sie wird am Donnerstag, 9. Mai, um 19 Uhr eröffnet und erstreckt sich bis zum 4. August.