von unserem Mitarbeiter Gerd Fleischmann Stockheim — In der ehemaligen Bergwerksgemeinde Stockheim wurde die Kirchweih - im Volksmund als Pfifferkerwa bekannt - würdig gefeiert. He...
von unserem Mitarbeiter Gerd Fleischmann
Stockheim — In der ehemaligen Bergwerksgemeinde Stockheim wurde die Kirchweih - im Volksmund als Pfifferkerwa bekannt - würdig gefeiert. Heuer hatten die Stockheimer dazu einen besonderen Grund, denn gleich drei Jubiläen weisen auf eine interessante kirchliche Entwicklung hin:
Während vor 300 Jahren die St. Wolfgangskapelle geweiht wurde, erfolgte 1935, also vor 80 Jahren, die feierliche Konsekration des Anbaus. Schließlich wurde Stockheim auch vor 100 Jahren zur Kuratie erhoben und damit gegenüber Neukenroth eine gewisse Eigenständigkeit eingeleitet.
Bereits am Samstag erfreuten die Stockheimer Musikanten, vor allem der Nachwuchs, die Bevölkerung mit Ständchen.
Höhepunkte waren am Kirchweihsonntag Festgottesdienst und Kirchenparade ab dem Dorfplatz unter Vorantritt der Bergmannskapelle mit den Honoratioren - an der Spitze Bürgermeister Rainer Detsch (FW) und Zweiter Bürgermeister Siegfried Weißerth (CSU), den örtlichen Vereinen und Fahnenabordnungen. Ebenfalls präsent waren Ehrenbürger Rudi Daum und Dritter Bürgermeister Jörg Roth (SPD).
Neben Pfarrer Hans-Michael Dinkel zelebrierte Diakon Wolfgang Fehn den Gottesdienst, der von der Bergmannskapelle musikalisch bereichert wurde. An der Orgel spielte Organist Michael Lutz.
Pfarrer Dinkel, der insbesondere an die drei bedeutsamen Jubiläen erinnerte, appellierte an die Gottesdienstbesucher, die Kirche St. Wolfgang auch weiterhin mit Leben zu erfüllen, denn die Gläubigen seien die lebendigen Steine.
Der Geistliche lobte vor allem den Einsatzwillen, die Gottgläubigkeit und Schaffenskraft der Stockheimer, die in einer wirtschaftlich und politisch sehr schwierigen Zeit von 1933 bis 1935 den kirchlichen Erweiterungsbau realisiert haben. Dies sei für die Nachfahren beispielhaft und Ansporn zugleich, ihrer Kirche die Treue zu halten. "Die bauliche Realisierung gleicht einem kleinen Wunder", betonte Pfarrer Hans-Michael Dinkel anerkennend.
Nach dem Gottesdienst erfreute die Bergmannskapelle unter der Stabführung von Albrecht Renk im Garten des Gasthauses "Alte Zeche" die Besucher mit gediegener Musik.