Landschaft Viele Jahre keinerlei Pflege, das sieht man dem Herthasee bei Hafenpreppach an. Nun soll er für auch für Touristen attraktiver werden: Bäume werden gestutzt und der verschlammte See ausgebaggert.
von unserem Mitarbeiter gerhard Schmidt
Hafenpreppach — Der Herthasee bei Hafenpreppach (Marktgemeinde Maroldsweisach) gehört zu einem der schönsten Flecken im Naturpark Haßberge. Leider erscheint er nicht mehr im Glanz von früher, bedauern die Hafenpreppacher, und sie ärgern sich. Der Herthasee hat großes Potenzial für ein Naherholungsgebiet. Doch seit vielen Jahren scheint sich niemand für das Gebiet zuständig zu fühlen: Der See und die Natur werden sich selbst überlassen - und das sieht man.
"Ruhe der Natur" Ein auf Friedrich Rückert zugeschriebenes Gedicht, das dort auf einer Sandsteintafel zu lesen ist, umschreibt das schöne Fleckchen Erde.
"Die Ruhe der Natur, das allgemeine Schweigen, das hier in dicht verflochtenen Zweigen, allein die Nachtigall bezaubernd unterbricht, scheint mir wollüstige Melancholie zu zeugen, worin der Geist so gern sich selbst bespricht".
Hintergrund Doch wer hat den See geschaffen? Man schrieb das Jahr 1863, als die Witwe Bank ihre gesamten Güter ihren Schwiegersöhnen Oskar Eugen Prieger und Ferdinand Karl Prieger übergab. Wie aus Unterlagen von Ehrenbürger und Heimatforscher Fritz Klemm zu erfahren ist, war der Vater der beiden, Peter Prieger, Begründer des Weltbades Bad Kreuznach, wo die "Prieger-Promenade" noch heute an ihn erinnert.
Der praktische Arzt und Geheime Ökonomierat und langjährige Vizepräsident des Baye rischen Landtages, Karl Prieger, kann als Pate des Herthasees gesehen werden, denn ihm gehörte einst auch das Hafenpreppacher Schloss mit den gesamten
Ländereien, das er 1909 bezog. Ihm verdankt der Ort die Anlage des Dorfsees, die Ausstattung des Schlossparkes und des Herthasees mitten im Wald.
Nun soll der Herthasee den Hafenpreppachern wieder zugänglich gemacht werden. Das Gebiet unterliegt dem Forst- und Domänenamt Coburg. Seit Freitag macht der Forstbetrieb Coburg das Gebiet rund um den Herthasee verkehrssicher. Da in diesem schwer zugänglichen Gebiet sehr alte und morsche Bäume stehen, hat man damit begonnen, sie teils abzunehmen.
Für die Arbeiten interessierten sich auch der Leiter des Domänenamtes, Albert Schrenker, Revierförster Florian Hecker und sein Waldteam sowie Revierförster Wolfgang Meiners vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt und seine Praktikantin Esther Dedial.
Revierleiter Fabian Hecker erläuterte, was nun rund um den Herthasee geschehen soll.
Dazu gehören das Ausbaggern des verschlammten Sees und die Kanalisierung der Wanderer auf neuen Wanderwegen. Die touristische Nutzung und besonders die Nutzung für die Hafenpreppacher soll wieder gegeben sein. Prunkstück und gleichzeitig Flurdenkmal am Herthasee ist eine alte Eiche. Ihr Alter wird auf 300 bis 400 Jahre geschätzt.
Die Besonderheiten des Biotops liegen darin, dass am Herthasee Schwarzspechte brüten und Feuersalamander leben. Ein richtiges Paradies also.