Die Müllmenge im Landkreis Kulmbach ging 2018 spürbar zurück

2 Min
Sieben Prozent weniger Biomüll als im Jahr davor wurde 2018 zu den Kompostieranlagen gebracht. Foto: BR-Archiv
Sieben Prozent weniger Biomüll als im Jahr davor wurde 2018 zu den Kompostieranlagen gebracht. Foto: BR-Archiv

Extrem bürgerfreundlich sei die kommunale Abfallwirtschaft im Landkreis Kulmbach. "Wir brauchen den Vergleich mit anderen Landkreisen nicht zu scheuen", sagte Landrat Klaus Peter Söllner (FW) in der j...

Extrem bürgerfreundlich sei die kommunale Abfallwirtschaft im Landkreis Kulmbach. "Wir brauchen den Vergleich mit anderen Landkreisen nicht zu scheuen", sagte Landrat Klaus Peter Söllner (FW) in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses des Kreistags bei der Vorstellung der Mengenentwicklung 2018. Danach sei die Restmüllmenge im abgelaufenen Kalenderjahr auf 15 742 Tonnen gesunken.

Veit Pöhlmann (FDP) regte an, sich mit der Verschwendung von Lebensmitteln zu beschäftigen. Der Landrat sagte zu, diese Initiative zu unterstützen.

219 Kilo Restmüll pro Kopf

Sachbearbeiter Günter Söllner berichtete, dass 2018 pro Einwohner im Schnitt 219 Kilogramm Restmüll entsorgt werden mussten, rund drei Kilo weniger als im Jahr davor. Die Menge der Abfälle, die nicht aus Haushaltungen stammen, sank gegenüber dem Vorjahr um 358 Tonnen oder 63,1 Prozent, die Gewerbemüllmenge ging um acht Prozent auf 1754 Tonnen zurück.

Die Menge des reinen Hausmülls im Landkreis Kulmbach lag mit 11 396 Tonnen auf Vorjahresniveau.

Die brennbare Sperrmüllfraktion ist gegenüber 2017 um 146 Tonnen auf 2592 Tonnen gesunken.

Um 7,6 Prozent hat auch die entsorgende Biomüllmenge abgenommen. Hier fielen 2749 Tonnen an, das sind 38,2 Kilogramm pro Einwohner. Beim Grüngut ist nach den Worten von Günter Söllner eine Stagnation eingetreten. Die zu kompostierende Grüngutmenge betrug 18 190 Tonnen oder 252,6 Kilogramm pro Kopf.

Bekannt gegeben wurden noch weitere Verwertungsmengen: Altpapier 4956 Tonnen, Haushaltsgroßgeräte 90,84 Tonnen, Kühlgeräte 88,38 Tonnen, IT-Geräte 112,26 Tonnen, Haushaltskleingeräte 215,80 Tonnen entsorgt.

Zum Haushalt gab Günter Söllner bekannt, dass das Ergebnis 2018 günstiger ausgefallen sei als prognostiziert. Geplant gewesen sei eine Rücklagenentnahme von 573 800 Euro, aus heutiger Sicht würden aber nur rund 50 000 Euro notwendig sein. "Auf der Einnahmenseite verzeichnen wir bei der allgemeinen Abfallwirtschaft Steigerungen von etwa 260 000 Euro."

220 000 Euro für Naturschutz

Die Mehreinnahmen ergäben sich durch die Erstattung des Zweckverbands Müllverwertung Schwandorf (67 000 Euro), die Gebühren (170 000 Euro) sowie die Gebühren für die Grüngutanlieferung an den Kompostieranlagen.

Die Ausgabenseite steigt gegenüber dem Vorjahr um 80 100 Euro. Im Vermögenshaushalt wurden Mittel für den Kauf von EDV-Ausstattung und Software sowie von Arbeitsgeräten und einem Lkw eingeplant.

Kreiskämmerer Rainer Dippold erläuterte die Haushaltsansätze im Zuständigkeitsbereich des Ausschusses. Für den Bereich Naturschutz und Landschaftspflege sind 220 896 Euro eingeplant.

Eine kurze Debatte gab es bei der Frage, ob für die Ausgleichszahlungen und die Investitionszuschüsse des Naturschutzfonds Grundstücke und bauliche Anlagen erworben werden können. Hermann Anselstetter (SPD) zollte den Mitarbeitern am Landratsamt ein großes Lob, was die Festlegung von Ausgleichsflächen im Gemeindebereich Wirsberg angeht: "Sie lieferten eine Präsentation, die Hand und Fuß hat."

Veit Pöhlmann forderte, dass die Entscheidungshoheit beim Ankauf von Grundstücken für Ersatzmaßnahmen nach dem Bundesnaturschutzgesetz wieder zurück an den Kreistag gehen sollte. Er hielt es für nicht gerechtfertigt, dass diese Aufgabe bei der Unteren Naturschutzbehörde bleibt: "Es geht immerhin um Beträge im siebenstelligen Bereich!"