Für einen Vier-Personen-Haushalt wird diese Erhöhung etwa 12 Euro Mehrkosten im Jahr bedeuten.
Die Agenda für die Tagung des Umweltausschusses des Kreistags am Dienstagvormittag im Kulmbacher Landratsamt war gut gefüllt. An erster Stelle stand die Fortführung der Energie- und Klimaschutzberatung für private Haushalte für 2019 und 2020 durch die Energieberatung Oberfranken. "Das Angebot wird gut wahrgenommen", sagte Landrat Klaus Peter Söllner, "wir haben über 200 Mitglieder im Verein und sind finanziell solide aufgestellt."
Insgesamt 346 Beratungen führte Energieberater Jürgen Ramming im Jahr 2017 durch, 257 davon über die Hotline oder vor Ort im Büro, 89 direkt am Objekt. "Seit einem dreiviertel Jahr haben wir auch eine Thermokamera, der kommende Winter wird also die erste Saison sein, in der ich auch damit beraten kann", sagte Jürgen Ramming. Die unterstützenden Mittel in Höhe von 18 500 Euro jährlich wurden vom Umweltausschuss bis zum 31. Dezember 2020 weiter bewilligt.
Als nächsten Punkt bot die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Ingrid Flieger, einen Rückblick auf die 5. Walderlebnistage Ende September in Stadtsteinach, zu denen etwa 10 000 Besucher kamen. Auch der darauf folgende Schulwaldtag fand großen Anklang.
Weiterhin berichtete Flieger von den Vorbereitungen für den 6. autofreien Sonntag am 5. Mai kommenden Jahres. "Wir werden eine zehn Kilometer lange Klima-Meile erschaffen, mit vielen attraktiven Informationsständen und Mitmachaktionen an der Strecke." Auftakt wird dieses Mal in Ebersbach sein, und auch eine neue Attraktion wird es geben: einen Klima-Spenden-Lauf rund um den Trebgaster See.
Der Landkreis Kulmbach befindet sich aktuell in der Bewerbungsphase für die Anerkennung als "Fairer Landkreis", auch hierzu erklärte Ingrid Flieger kurz den aktuellen Stand und verwies dabei auf die Bestrebungen des Landkreises, eine staatlich anerkannte Öko-Modellregion zu werden. "Wir suchen für die Bewerbung acht bis 12 gute Projekte, und selbst wenn wir die Zertifizierung nicht schaffen sollten, haben wir als Landkreis viel gewonnen", sagte sie.
Höhere Löhne und Maut
Im nächsten Tagesordnungspunkt wurde eine notwendige Erhöhung der Abfallentsorgungsgebühren diskutiert und verabschiedet. Unter Bezug auf das Kostendeckungsgebot wurde für den nächsten Kalkulationszeitraum (2019 bis 2021) eine Gebührenerhöhung für die abfallwirtschaftlichen Leistungen um durchschnittlich 7,25 Prozent verabschiedet. "Die Betriebs- und Investitionskosten sowie die Löhne und Gehälter sind gestiegen", erklärte Günter Söllner, Leiter des Sachgebiets Abfallentsorgung. Außerdem würden beispielsweise Mautgebühren für die Müllfahrzeuge auf den Bundesstraßen anfallen. "Für einen Vier-Personen-Haushalt wird diese Erhöhung etwa 12 Euro Mehrkosten im Jahr bedeuten", sagte er. Die Gebühren für die Behandlung des Grüngutes werden auf 10,25 Euro/m3 (bisher 8,66 Euro) festgesetzt, die Gebühren der Deponie Himmelkron für Erdaushub und Bauschutt auf 92 Euro/m3 (bisher 7,67 bzw. 75 Euro), für Schlämme auf 110 Euro/m3 (bisher 90 Euro) und für künstliche Mineralfasern, Asbest auf 115 Euro/m3 (bislang 75 bzw. 95 Euro) erhöht.
"Trotz dieser Erhöhung liegen wir aber immer noch 13 Prozent unter den Gebühren von 1993, das ist ein außergewöhnliches Ergebnis", sagte Landrat Klaus Peter Söllner. Problematisch gestaltet sich aktuell der Bereich Papier, Pappe und Kartonagen, denn durch das neue Verpackungsgesetz, das zum 1. Januar 2019 in Kraft tritt, muss der Landkreis mit den Dualen Systemen eine neue Abstimmungsvereinbarung abschließen. "Der Landkreis wird hier eine Systemanalyse durchführen", erklärte Günter Söllner und er hofft, dass für die unterschiedlichen Auffassungen zur Bemessung des Verpackungsanteils im Altpapier zwischen den Systemen und dem Verband der Kommunalen Unternehmen zeitnah eine Lösung gefunden wird. "Der Kostenanteil für die Sammlung müsste zulasten der Dualen Systeme steigen", so Günter Söllner.