Idealerweise ist die Leitstelle durch einen Anruf über die 112 erreichbar. Unter dieser Rufnummer werden aber auch Notruffaxe von nicht hör- oder sprechfähigen Personen angenommen. Zudem sind automatische Notrufe via E-Call oder über die Bundesnotrufapp Nor@ möglich.
Wen erreiche ich über die Notrufnummer 112?
Die Notrufnummer 112 ist die Nummer für alle nicht-polizeilichen Notfälle. Feuerwehr und Rettungsdienst können über sie im Notfall gerufen werden. Mit einem Anruf auf der 112 erreicht der Notrufer einen Leitstellendisponenten, der bei der sogenannten Notrufabfrage ein Meldebild erarbeitet und anhand dessen entsprechende Hilfsmaßnahmen in die Wege leitet und alle für den Einsatz notwendigen Rettungskräfte alarmiert.
Ist die Integrierte Leitstelle rund um die Uhr erreichbar?
Die ILS ist rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, für Notrufe erreichbar und mit im Rettungsdienst erfahrenen Disponenten besetzt. Tagsüber leisten fünf Disponenten ihren Dienst und nachts drei, die im Ernstfall mit einem belastbaren Verstärkungskonzept unterstützt werden. Bei größeren Personalausfällen (zum Beispiel pandemiebedingt) unterstützen sich die Integrierten Leitstellen wechselseitig mit ihrem Personal.
Was passiert, wenn ich die Leitstelle unbeabsichtigt anrufe?
Sollte man mal unbeabsichtigt die 112 wählen und es merken, bitte unbedingt dranbleiben und dem Disponenten gegenüber erklären, dass es sich um ein Versehen handelt. So kann die ILS feststellen, dass es sich eindeutig um keinen Notruf handelt. Unterbricht man den Anruf oder bemerkt den Anruf auf die 112 nicht, wie im Falle des klassischen "Hosentaschenanrufs" durch ein Handy, ruft die ILS den Anrufer zurück, um sich zu erkundigen, ob ein Notruf vorliegt. Weiter passiert nichts. Allerdings behält sich die ILS bei einem absichtlichen Missbrauch eine Anzeige vor.
Kostet ein Notruf etwas?
Nein. Die 112 ist europaweit kostenfrei und kann sogar ohne Guthaben auf dem Handy oder ohne Verbindung zum eignen Mobilnetz angerufen werden.
Was muss ich beim Absetzen eines Notrufes beachten?
Die Disponenten der Leitstelle sind trainiert darin, alle notwendigen Informationen vom Notrufer abzufragen. Dennoch kann sich jeder auch auf das Absetzen eines Notrufes vorbereiten. Eine Hilfestellung dabei sind die sogenannte fünf Ws: Wo ist der Notfall? Wer ruft an? Was ist geschehen? Wie viele Personen sind betroffen beziehungsweise verletzt?
Und das letzte W ist für Warten: Legen Sie nicht auf, bleiben Sie am Telefon und stehen Sie für die Rückfragen des Disponenten zur Verfügung.
Was mache ich bis zum Eintreffen der Rettungskräfte?
Das hängt natürlich vom konkreten Notfall ab. Hilfreich ist es immer, sich aus einem eventuellen Gefahrenbereich zu entfernen, Rettungskräfte vor Ort einzuweisen, Zufahrten freizumachen und - wenn möglich - Hilfe zu leisten.
Bei Einsätzen des Rettungsdienstes sind auch Maßnahmen wie das Einschalten der Außenbeleuchtung, das Entriegeln von Haustüren, das Sichern von Haustieren (Hunde) und das Zusammenstellen der Medikamente und Patienteninformationen hilfreich. Eine weitere große Hilfe für die Rettungskräfte in allen Notlagen ist eine gut sichtbar angebrachte Hausnummer. So können auf einfache Weise länger andauernde Suchen nach der richtigen Adresse vermieden werden.
Erkennt der Disponent bei einem Notruf, dass eine Reanimation des Patienten notwendig ist, leitet er zudem den Notrufer in den Maßnahmen der Reanimation bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes an. red