Die Gemeinde Gädheim wird heuer den Gürtel enger schnallen. Denn sie muss, wie Bürgermeister Peter Kraus in der Sitzung des Gemeinderats mitteilte, mit deutlich weniger Einnahmen u...
Die Gemeinde Gädheim wird heuer den Gürtel enger schnallen. Denn sie muss, wie Bürgermeister Peter Kraus in der Sitzung des Gemeinderats mitteilte, mit deutlich weniger Einnahmen und größeren Ausgaben zurechtkommen. Zudem wird der Haushalt, der im April beschlossen werden soll, mit den Verkäufen von Bauplätzen im neuen Baugebiet "Eichelberg III" stehen und fallen.
"Wir erhalten 14 000 Euro weniger an Schlüsselzuweisungen und müssen trotz gesunkener Kreisumlage rund 72 000 mehr als letztes Jahr an den Landkreis zahlen", erklärte Peter Kraus. Das Landratsamt fordert ferner, dass die Gemeinde über fünf Jahre jährlich 280 000 Euro für das neue Baugebiet in den Haushalt einstellt.
Allerdings werde dieses Gebiet durch einen Partner erschlossen, und der Bürgermeister hofft, dass Bauplätze verkauft werden.
Das wird 2016 angegangen
Als wichtigste Projekte 2016 nannte Peter Kraus die Beschaffung neuer Geräte für den Spielplatz in Gädheim, die Sanierung der Betonstraße von Greßhausen zur B 303, die Sanierung der Kanäle in Ottendorf, den Bodenerwerb für das neue Regenrückhaltebecken, den Breitbandausbau, die Vorfinanzierung der Verlegung des Main-Radwegs und Beschaffungen für Feuerwehren und Bauhof. Auf die Fragen von Udo Sahlender erläuterte er, dass man für die Sanierung der alten Schule in Greßhausen noch auf Antwort des Amtes für ländliche Entwicklung Unterfranken über eine mögliche Förderung warte.
Gädheim bewarb sich auf ein neues Förderprogramm zur energetischen Sanierung und erhielt noch keinen Bescheid.
Angesichts der beengten finanziellen Spielräume hielt sich der Gemeinderat bei der Ausstattung der Spielplätze am Sportplatz und in der Wingertstraße in Gädheim zurück. "Sie sind grundsätzlich in einem guten Zustand, daher ist eine komplett neue Ausstattung nicht notwendig", hatte Kraus gesagt. Geplant sind Kosten für neue Spielgeräte von gut 22 000 Euro.
Da die Gemeinde ein neues Baugebiet erschließen will, wird sie die Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis zu Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenrevitalisierung nicht unterzeichnen. Denn alte Bausubstanz wird da gegenüber neuem Bauland favorisiert. Gädheim hat derzeit keine größeren Probleme mit leer stehenden Häusern.
Zudem besteht zur Leerstandserfassung eine Kooperation mit Haßfurt, Königsberg und den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Theres. Der VG-Geschäftsleiter, Winfried Stark, betonte, "viele junge Familien wollen kein altes Haus kaufen, sondern ein neues Haus bauen. Notfalls auch in einer anderen Gemeinde. Mit unserer Analyse des Leerstands sind wir der Zeit voraus." Gädheim hat dennoch drei Leerstandslotsen benannt. Udo Knauer, Udo Sahlender und Doris Scheller-Gräf sind Ansprechpartner für die Verwaltung. Der Gemeinderat beschloss, für kommunale Gebäude erstmals eine Versicherung abzuschließen. Jährliche Kosten: 1162 Euro.