Die Ausbreitung des Coronavirus hat auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt auf den Kopf gestellt. In ihrem Monatsbericht für März kann sich die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zu deren Zuständig...
Die Ausbreitung des Coronavirus hat auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt auf den Kopf gestellt. In ihrem Monatsbericht für März kann sich die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zu deren Zuständigkeitsbereich auch der Landkreis Kronach zählt, nur auf die erste Märzhälfte beziehen. In der zweiten Monatshälfte schränkte die Ausbreitung des Virus und die damit verbun-denen Maßnahmen der Politik die wirtschaftlichen Aktivitäten stark ein. Die Folgen auf den Arbeitsmarkt könnten frühestens ab dem nächsten Monat statistisch bilanziert werden, heißt es seitens der Agentur.
Die im Februar begonnene Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt gewann in der ersten Märzhälfte an Fahrt. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich um 671 Personen (-5,7 Prozent) auf 11 006. Der Rückgang war in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks zu spüren. Vom Abbau der Arbeitslosigkeit profitierten zu 87,2 Prozent (-585 Personen bzw. -8,3 Prozent) die Männer, da sie das Gros der in witterungsabhängigen Berufen Beschäftigten ausmachen. Seit dem letzten Jahr ist die Arbeitslosigkeit um 442 (+4,2 Prozent) gestiegen. Im März ging die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent zurück. Vor einem Jahr betrug die Quote 3,0 Prozent. Im Landkreis Kronach stieg die Quote binnen Jahresfrist von 3,4 auf 3,5 Prozent. "In den ersten Tagen des März war der Arbeitsmarkt in der jahreszeitlich üblichen Aufbruchsstimmung. Mit der Corona-Krise ab Mitte des Monats hat sich die Situation nahezu komplett geändert", so Boris Flemming, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. "Wir haben daher innerhalb von einer Woche unsere gesamte Agentur umstrukturiert. Existenzsicherung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber hat für uns jetzt oberste Priorität. Wir setzen daher unsere Mitarbeiter gezielt auf die Bereiche Telefonie, Beratung und die Bearbeitung von Leistungen wie Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld an. Um das Geld zum Monatswechsel muss sich daher niemand sorgen."
Laut Flemming berichten seine Mitarbeiter, dass sie weiterhin viele Telefonate zum Kurzarbeitergeld führen. Positiv sei, dass viele Unternehmen mit Kurzarbeit derzeit Entlassungen vermeiden. "Wir bekommen mittlerweile einige Stellen für systemrelevante Bereiche gemeldet, auf die wir unsere Vermittlungstätigkeiten vorrangig konzentrieren. Darunter fallen z.B. das Gesundheitswesen, der Lebensmittelhandel, die Logistik sowie Saisonkräfte in der Landwirtschaft." Flemming rechnet aber nicht damit, dass sich der sonst saisonübliche Rückgang der Arbeitslosigkeit im April fortsetzt. red