Schwieriger Markt
Der Markt, in dem sich Heunec behaupten muss, ist kein einfacher. Wenige sehr große Anbieter stehen einer Vielzahl von kleinen gegenüber, wenn es darum geht, ein Marktvolumen von erwarteten rund 600 Millionen Euro (Plattform Statista) Umsatz am Inlandsmarkt 2020 zu verteilen. Zum Vergleich, laut der gleichen Statistik-Plattform, erreichte Hunde- und Katzenfutter in Summe im Jahr 2019 ein Marktvolumen von rund drei Milliarden Euro.
Lizenzprodukte gehen gut
Heunec sieht sich in den Top-Five der Branche - wenn auch auf Platz fünf hinter den vier großen Branchenlabels. Mit derzeit etwa 30 Beschäftigten in Neustadt und einer kleinen Niederlassung in Hongkong hat sich das Unternehmen vor allem mit Lizenzprodukten ein wichtiges Geschäftsfeld erobert. Fast jedes zweite Kuscheltier, aus einem Sortiment von an die 1000 Artikeln, das Heunec produziert, gehört in diese Kategorie. Biene Maja und Freunde oder die ganze Bande aus dem Sandmännchen, Janoschs Tigerente, der Paddington Bär, Bibi und Tina oder Benjamin Blümchen - sie alle kommen, wenn aus Plüsch, dann von Heunec.
Dass ein Großteil der Produkte in Asien hergestellt wird, ist in den Augen von Barbara Fehn-Dransfeld in Zeiten der Globalisierung unumgänglich, wenn ein Unternehmen konkurrenzfähig bleiben will. Doch nach wie vor wird in Neustadt produktiv gearbeitet. Das soll auch so bleiben, versichert die Chefin, die Heunec in dritter Generation führt.
Mit Josephine Dransfeld ist seit 2016 auch schon die vierte Generation bei Heunec eingebunden, nachdem sie über Studium und Berufseinstieg Neustadt und Deutschland erst einmal verlassen hatte. Studium in München, Tätigkeit in der Werbebranche und schließlich Master in BWL mit Schwerpunkt Management in Neuseeland verschafften ihr das Rüstzeug, auch mit neuen Ideen in den Betrieb einzusteigen.
Design als Herausforderung
Im Musterzimmer voll geballter Kuscheligkeit hat die Juniorchefin alles zur Hand, um zu erklären, wie Design heute von der Idee bis zum Produkt den Weg findet. Nicht immer einen leichten Weg, wie sie veranschaulicht. Selbst vermeintlich große und moderne Kunden schicken oft nur ein Foto oder ein Video von dem, was - möglichst schnell - ein Plüschtier werden soll. "Von ersten Modellen bis zum fertigen Produkt vergehen dann oft Monate", erklärt Josephine Dransfeld.
Dabei können Kunden mit so ziemlich jedem Wunsch vom Schlüsselanhänger bis zum drei Meter großen Teddy auf das Unternehmen zukommen, das auch Kleinserien fertigt. So wollte etwa der Sender Pro 7 nach vielen Anfragen von Fans herausfinden, ob das Monster aus der Show "The Masked Singer" im Fanshop Absatz finden würde. "Wir haben 6000 Stück hergestellt, die im Online-Shop nach wenigen Minuten ausverkauft waren", erzählt Josephine Dransfeld. Offenbar hatte dieses Produkt die Fans außerordentlich emotionalisiert - Design sei Dank.