Der Winter ist in Oberfranken angekommen. Obwohl die Temperaturen im Januar in den Keller fielen, zeigte ihm der Arbeitsmarkt sprichwörtlich die kalte Schul...
Der Winter ist in Oberfranken angekommen. Obwohl die Temperaturen im Januar in den Keller fielen, zeigte ihm der Arbeitsmarkt sprichwörtlich die kalte Schulter.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg sorgten jahreszeitlich bedingte Entlassungen sowie der typische Kündigungstermin und das Ende von befristeten Arbeitsverträgen zum Jahresende für einen spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dieser ist heuer aber um 307 Personen geringer ausgefallen als im letzten Jahr. Auch in den Jahren davor meldeten sich mehr Menschen arbeits-los. Die Arbeitslosigkeit stieg in den vergangenen vier Wochen um 19,7 Prozent an, was insgesamt 2113 Männer und Frauen mehr in der Arbeitslosigkeit bedeutet. Bedingt durch die häufigere Beschäftigung in witterungsabhängigen Berufen wer-den in der kalten Jahreszeit mehr Männer entlassen als Frauen. Ihre Arbeitslosigkeit wird jedoch in den Frühlingsmonaten durch Wiedereinstellungen deutlich sinken. "Wir machen die Erfahrung, dass einige Unternehmen im Baubereich an ihrem Personal auch im Winter festhalten, um zu vermeiden, dass die begehrten Fachkräfte im Frühjahr von anderen Betrieben abgeworben werden. Des Weiteren fällt meinen Vermittlern auf, dass zunehmend Fachkräfte mit Weiterbildungsbedarf eingestellt werden, die dann direkt in der Firma qualifiziert werden", erklärt Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis
Lichtenfels stieg im ersten Monat des Jahres witterungsbedingt um 245 Personen (+18,3 Prozent) auf 1581. Die Erhöhung fiel um 7,9 Prozent größer aus als im Januar 2016. Ende des Monats waren 199 weniger Menschen (-11,2 Prozent) arbeitslos als vor einem Jahr. Lichtenfels hat den kräftigsten Rückgang der Arbeitslosigkeit unter allen Kreisen und Städten im Agenturbezirk Bamberg-Coburg. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 4,6 Prozent im Vorjahr auf aktuelle 4,1 Prozent.
Beim Arbeitgeberservice gingen aus dem Landkreis Lichtenfels 210 sozialversiche-rungspflichtige Stellenangebote ein, 73,6 Prozent (+89 Stellen) mehr als vor einem Jahr. Die Vermittlungsprofis betreuen aktuell 825 Arbeitsplatzangebote, 276 Job-perspektiven (+50,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Lichtenfels verzeichnete im Januar beim Zugang und im Bestand agenturbezirksweit den größten Zuwachs. Ursache dafür ist die florierende Konjunktur mit steigendem Personalbedarf der Firmen, insbesondere im Verkauf (Bestand +44 Angebote) in der Logistik (Bestand +53 Angebote).
Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg bekam von den Betrieben im Januar 1553 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das sind über ein Viertel (+26,3 Prozent) bzw. 323 Angebote mehr als letztes Jahr. Der Stellenpool ist mit 5918 Arbeitsplatzangeboten um 31,1 Prozent (+1404) gegenüber dem Vorjahr gewachsen. In den letzten zwei Jahren legte er um 68,8 Prozent zu. "Der Winter ist heuer auf dem Stellenmarkt ausgefallen. Üblicherweise geht es zum Jahresbeginn, nach Weihnachten, ein paar Tage beschaulicher zu, bevor wir die Personalbedarfe für den nahenden Frühling gemeldet bekommen."
red